Element Of Crime live im Haus Leipzig, 15. März 2006

Element Of Crime sind ja schon eine ganze Weile die everybody’s darlings der deutschen Musiklandschaft: ihre Alben werden durchweg positiv besprochen, ihre eher seltenen Liveauftritte sind immer wieder Höhepunkte im Konzertkalender. Gestern war es denn mal wieder soweit – die Band um Sven Regener gastierte im Leipziger Haus Auensee im Rahmen der Tour zum im Herbst erschienenen Album „Mittelpunkt der Welt„.

Es ist aber auch verflixt schwer, diese Band nicht zu mögen. Das Konzert war großartig, die Stimmung hervorragend. Element Of Crime spielten sich durch ihren über zwanzig Jahre hinweg enorm gewachsenen Songkatalog und logischerweise gab es eine Extraportion an Songs von der neuen Platte. Immer wieder verblüffend: dass ein solcher Poet wie Regener zwischen den Songs völlig unbeholfen agiert, mehr als ein verlegenes „Vielen Dank“ oder ab und an ein eher albernes, mit gen Himmel gereckten Armen ausgerufenes „Romantik!“ kommt ihm zwischen den wunderbaren Stücken selten über die Lippen. Aber schließlich kommt es ja auf die Musik an – und davon gabs reichlich gestern. Das reguläre Set endete mit einer klasse Performance von „Mittelpunkt der Welt“, und danach ließen sich die vier Herren zu immerhin drei Zugabeblöcken hinreißen.

Und trotzdem fallen einem auf dem Nachhauseweg unglaublich viele Songs ein, die man auch noch gerne gehört hätte. Aber hey – das, was Element Of Crime da geliefert haben, war absolut rund und wunderbar und […hier bitte den Superlativ Deines Vertrauens einfügen…]. Grandiose Songs, eine wirklich angenehm unaufgeregte Band und ein recht sympathisches Publikum, das die da vorn auf der Bühne zu Recht euphorisch feierte. Und so werden Momente wie die beklemmende, dichte Darbietung von „Weißes Papier“ oder das in bester Rockmanier dahingerotzte „Jetzt mußt Du springen“ zu tollen, bleibenden Erinnerungen.

Autor: Daniel Heinze

radio guy, pr consultant, traveller, music enthusiast: 2% jazz & 98% funky stuff.