Auch und gerade dieses Jahr sei an dieser Stelle „Brooklyn Bob“, Bobby Sheehan, gewürdigt. Heute vor zehn Jahren starb der Blues Traveler-Bassist: völlig unerwartet und viel zu früh. Deshalb gibt’s heute Abend für mich nur old school BT auf die Ohren, zum Beispiel die Show hier und auch die. Und wenn ich dann noch kann, gerne auch noch die hier (seine letzte…). Tolle Erinnerungen von Menschen, die das Glück hatten, Bobby Sheehan getroffen zu haben oder gar mit ihm befreundet gewesen zu sein, finden sich hier – das ideale Lesefutter für einen melancholischen Abend mit viel guter Musik wie heute. Here’s to you, Brooklyn Bob!
Kategorie: Alles andere
Warum ich Josh Rouse nicht die Freundschaft, aber das Abo kündige
Gestern bekam ich eine e-Mail von einem Mitarbeiter von JoshRouse.com, der mich sehr freundlich darauf hinwies, dass mein einjähriges Abo von Josh Rouses „Bedroom Classics Closet Archives“ ausläuft und ich mich nun neu anmelden müsse, wenn ich es verlängern möchte. Möchte ich aber nicht. Nicht, dass mir die Idee nicht gefiele – meine Güte: jeden Monat ein paar neue Live-Songs, exklusive Singles, B-Seiten und Outtakes eines Künstlers, den man mag, downloaden zu dürfen, klingt in der Theorie verlockend und ist ganz bestimmt 30 Dollar wert.
Es ist nur leider so, dass mich das Angebot im letzten Jahr einfach nicht überzeugt hat – es ging stark los, mit kompletten Shows, tollen EPs usw. – inzwischen gibt es in der Regel immer zwei Songs pro Monat und das war’s. Doch nicht nur das, der ganze Downloadprozess ist a pain in the *ss: das Einloggen funktioniert selten beim ersten Mal, das Runterladen von zip-Archiven ist mühsam und für mich als (faulen) Nutzer viel zu pflegeintensiv. Dazu kommt, dass ich die letzten paar Monate schlichtweg vergessen hatte, dass ich ja mal wieder auf der Seite nach den zwei, drei Liedern schauen könnte – und dass ich im letzten Jahr dann doch eher die regulären Josh Rouse-Veröffentlichungen angehört habe und nicht den ganzen Bonuskrams.
Kurz und gut: Herrn Rouse mag ich auch weiterhin, und seine Ideen, Fans zu unterhalten, finde ich aller Ehren wert – nur ganz praktisch hat mich das einfach nicht überzeugt, was er da in Zeiten von Spotify, iTunes, Steereo, Livedownloads.com und Live Music Archive etc. als „Bedroom Classics Closet Archives“ anbietet.
siebenSACHEN vom 6. Mai 2009
Ich…
– verstehe jetzt, warum Six Feet Under so bejubelt wurde.
– finde es toll, dass Ben Harper wieder rockt, und zwar derbst.
– freue mich sehr über Stefans Erfolg vom letzten Montag.
– genieße es, das neue Buch von Benjamin Lebert zu lesen.
– nehme das Comeback von Howie Day erfreut zur Kenntnis.
– bin gespannt auf Banja Luka und Rijeka.
– habe mir einen neuen Fotoapparat gekauft.

Der letzte Schrei? Spotify.

Vor fünf Jahren habe ich jedem einen Vogel gezeigt, der behauptete, ich würde schon bald ganz regulär mp3s kaufen, so wie ich damals ganz normal CDs kaufte. Mein eMusic-Abo habe ich inzwischen seit fast drei Jahren, bei iTunes bin ich auch Kunde, und über den Start von Amazon MP3 neulich war ich sehr erfreut. Vor einem Jahr noch habe ich jedem einen Vogel gezeigt, der behauptete, ich würde schon bald Flatrate-Musikmodelle nutzen und Musik nicht mehr besitzen, sondern stattdessen Geld für einen Zugang zu Musikdatenbanken bezahlen. Seit ein paar Tagen bin ich Kunde bei Spotify, für knapp zehn Euro im Monat kann ich hören, was ich will und kriege gar nicht mehr mit, dass sich die Musik nicht auf meiner Festplatte befindet.
Spotify schafft es, einen echt euphorisch werden zu lassen: all die gute Musik, für die bisher das Geld gefehlt hat, oder die nur halbinteressant war, aber eine Suche wert, all die Klassiker und alten Meister, all das Chartsgedöns, dass man sich nie kaufen würde, das man aber doch gelegentlich hören möchte – all das liefert mir Spotify, ohne Downloadzeiten, ohne lange Suche, ohne das Gefühl, etwas Illegales, Kriminelles zu tun; während ich dies tippe, höre ich Leonard Cohens „Live In London“-Platte – Musik, die ich gar nicht „besitze“, zu der ich jetzt aber einen „Zugang“ habe!
Ist das jetzt die Zukunft, der Weisheit letzter Schluss für das Musikbusiness? Keine Ahnung… sicher, mir fehlt bei Spotify so mancher (vorwiegend amerikanische) Act, klar, die fehlende Kompatibilität in Richtung iPod ist natürlich ein Manko, logisch, auch weiterhin werde ich CDs, Deluxeboxen, EPs usw. kaufen und mich nicht immer nur mit Streams und Accounts begnügen (können/wollen); ich merke allerdings, wie ich Musikfan (so möchte ich auch künftig betitelt werden, und nicht als „User“) immer stärker bereit bin, diese neuen Wege, an Musik zu kommen, anzunehmen – Spotify jedenfalls verblüfft mich und gibt mir als erstes Online-Musikangebot überhaupt das Gefühl, dass „da draußen“ jemand ist, der mich und meine Musikfan-Bedürfnisse versteht und erhört.
Ein wenig Unterhaltung zum Wochenende: Sedaris bei Letterman
David Sedaris liest seine „Stadium Pal“-Geschichte live bei Namensvetter Letterman…
Schau in den Morgen? Die Selig-Reunion

Hm, eine Selig-Reunion also. Dass die Band Selig am 18. März im Beatpol Dresden ihr erstes offizielles Konzert seit über einer Dekade spielt, ist schon eine Riesensache.
Die ersten Töne, die man von der später im Jahr erscheinenden Selig-Platte vernehmen kann, lassen vermuten, dass hier sehr viel Vertrautes auf uns zurollt: das klingt nach „Hier“, nach „Bruderlos“, nach „Sie hat geschrien“; diese neunzig Sekunden „Schau Schau“ aus dem Jahr 2009 erinnern an eine Zeit aus dem letzten Jahrtausend, an Rauchen in der großen Pause, Abifahrt, ersten Bandprobenraum, erste Studioerfahrungen, erste Liebe, an 1994, 1995, 1996. Selig, so corporate und gemacht sie aus heutiger Sicht auch gewesen sein mögen, waren damals für uns die einzige relevante deutsche Band neben Nationalgalerie: nicht so verkopft wie die Hamburger Schule, tanzbar, reudig, retro, versponnen, Rock statt Diskurs und – vor allen Dingen – mit unverschämt viel Groove.
Nein, es ist mir auch ein paar tausend Tage später absolut nicht peinlich, mich einen Selig-Fan zu nennen. Ich bin mir nur noch nicht ganz sicher, was ich von der Reunion halte, denn Musik ausschließlich aus nostalgischen Gründen zu hören, ist mir schon immer suspekt gewesen – wie wird es sein, Selig zu erleben, ohne der gleiche weltvergessene, flausenimkopfige Abiturient von damals zu sein?
So viel ist mal klar: ich wünsche der Band für alles, was da kommt, maximales Gelingen – und freu‘ mich erstmal drauf like it’s 1995.
(Foto geklaut von der Selig-Myspace-Seite)
Facebook und Känguruhoden
Muss mich heute dringend zu Wort melden. Zweier Dinge wegen. Erstens: meine Band 2zueins!, die grade angefangen hat, eine neue Platte aufzunehmen, hat jetzt bei Facebook, dem studiVZ der Herzen, eine eigene Bandseite. Und zweitens: ich habe eine Meinung zum Dschungelcamp, everyblogger’s Lieblingsshow. Die da wäre: mir ist diese Veranstaltung sagenhaft egal!! Ja, das musste mal raus.
Wie, Du auch? Ja.
Ich twittere neuerdings. Lange hab ich Twitter ignoriert, aber letztlich hat die Neugier gesiegt.
Das Twittern, die Arbeit und auch das Leben erfordern Zeit, und das Hierreinschreiben auch. Letzterers kommt grad etwas kurz. Aber ich bin zuversichtlich, dass a) davon die Welt nicht untergehen wird und b) sich das ja auch wieder ändert.
Ob mich dieses Twitter begeistert? Noch fremdle ich, taste mich ran und weiß absolut nicht, was ich davon halten soll – aber genau das bereitet mir grade verblüffend viel Vergnügen.
2009 schon wieder…
Der dritte Tag 2009 ist auch schon wieder fast rum. Allerhöchste Zeit, meiner hochverehrten Leserschaft ein schönes, gutes, spannendes, friedliches und gutes neues Jahr zu wünschen.
Now playing: Blues Traveler live at the House Of Blues, Chicago, IL, 2008-12-30
Happy Birthday, Sinéad!
Todestag von John Lennon. Geburtstag meiner Oma. Und – Geburtstag von Sinéad O’Connor. Der 8. Dezember ist so ein Datum, mit dem ich viel anzufangen weiß. Weil a) alle anderen über Lennon geschrieben haben und b) ich meine Oma lieber außerhalb dieses Blogs in guter Erinnerung behalte, hier ein „Cheers“ an die Goddess Of Song. Happy Birthday, Sinéad! Und Danke für all die schöne Musik in den letzten 22 Jahren. Wie die hier: Baby, Let Me Buy You A Drink.