Mixtape 8: Bestandsaufnahme Februar 2005

Es ist mal wieder Zeit für eine musikalische Bestandsaufnahme, schließlich geht der Monat Februar heftig dem Ende entgegen. Hier sind die neunzehn Songs, die mich in den letzten Wochen bewegt und begeistert haben. Alte Bekannte (Josh Rouse, Spin Doctors, Audioslave, Selig, Van Morrison) genauso wie Acts, die ich erst seit kurzem kenne oder mein Leben erst seit einigen Tagen und Wochen bereichern (Saul Zonana, Mando Diao, Bright Eyes, Seth Winters). Diese Zusammenstellung mag hier und da etwas sperrig sein, ist aber durchaus repräsentativ für den allmählich endenden und für mich aufschluß- und lehrreichen (und nicht zuletzt auch schönen) Februar 2005. Und ein paar immergrüne (-blaue?) Klassiker sind natürlich auch dabei (Semisonic, Element Of Crime, Bomb The Bass). Every new beginning comes from some other beginning’s end…

01 Niels Frevert – Seltsam öffne mich (Alleinunterhalter Version)
02 Sinéad O’Connor – The Healing Room
03 Daniel Heinze & Heiko Dietze – Das Rätsel
04 Ben Folds – Still Fighting It
05 Day Traders – Sorry About The Time
06 Element Of Crime – Vier Stunden vor Elbe 1
07 Chester (Josh Rouse & Kurt Wagner) – Somehow You Could Always Tell
08 Nafwel feat. Ivan Neville – I Get Lifted
09 Van Morrison – Inarticulate Speech Of The Heart Pt. 2
10 Gov`t Mule – My Seperate Reality
11 Bright Eyes – Arc Of Time (Time Code)
12 Selig – Bruderlos
13 Bomb The Bass feat. Justin Warfield – Brain Dead
14 Saul Zonana – Counting The Days
15 Audioslave – I Am The Highway
16 Spin Doctors – Fisherman’s Delight
17 Mando Diao – God Knows
18 Seth Winters – Sad Like Me
19 Semisonic – Closing Time

Rock Hard Times: Green Day / Bright Eyes / moe. Tsunami Benefit show

Ein paar lesenswerte Artikel haben sich in den letzten Tagen im Netz angesammelt – allerhöchste Zeit also für eine neue Ausgabe der MoreThanMeetsTheEar-Presseschau!

Green Day: 175.000 Karten in einer Stunde
Der US-Rolling Stone beschäftigt sich mit dem erstaunlichen Erfolg von Green Day und widmet ihnen gar eine Titelstory. Diese liest sich recht unterhaltsam und beginnt wie folgt:

„Let every redneck in America hear you,“ yells Green Day guitarist Billie Joe Armstrong, and 5,000 British fans respond with a chant of „Idiot America!“ It is January, and Green Day are playing London’s Brixton Academy, two weeks into a European tour that sold 175,000 tickets in less than an hour. In April, the band begins a one-month U.S. arena tour behind American Idiot, the album that debuted at Number One in September and has barely been out of the Top Ten since.

Die ganze Geschichte gibts hier.

Bright Eyes: Wunderknabe Oberst gibt sich seltsam
Ein etwas zwiespältiges Gefühl bleibt bei laut.de-Autorin Vicky Butscher nach dem Besuch eines Bright Eyes-Konzertes am Dienstag in Köln:

Conor Oberst ist ein Genie. Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Alkoholiker. Ob das nun traurig ist, oder ob ohne den Alkohol seine wundervollen Songs erst gar nicht entstehen würden, sei dahin gestellt. Sicher ist hingegen, dass sein Alkoholkonsum die Kölner zum Lachen, aber auch zum Langweilen gebracht und schlussendlich zu einem Baby auf der Bühne geführt hat (und da war es immerhin schon kurz vor Mitternacht).

Was das Baby da sollte, und wie das Konzert so war, steht in aller Ausführlichkeit bei laut.de.

Roseland Ballroom: Benefizgipfel der Jamband-Größen
Über das von der Jamband moe. organisierte Tsunami-Benefiz-Konzert am 10. Februar in New York berichtet auf jambands.com der wie so oft brilliante Jesse Jarnow:

It was pretty much a foregone conclusion that the moe.-hosted, star-studded tsunami relief benefit at Manhattan’s Roseland Ballroom on February 10th would be quickly uploaded, hungrily downloaded, and would adroitly zip to the top of the informally gauged BitTorrent charts (perhaps the first accurate measure of popularity the jamband world has yet known). Which, of course, it did. And with fine reason. It was a grand time. moe. coulda sold out the joint no matter who was guesting, but the well-advertised presence of Phish’s Trey Anastasio (and to a lesser, but notable, extent mandolinist Sam Bush and Medeski, Martin, and Wood organist John Medeski) was what had ‚em veritably hanging from the midtown venue’s rafters.

Wie es denn nun war im Roseland Ballroom, kannst Du im äußerst kurzweiligen Artikel nachlesen.

John Popper Project: Neue Shows, neue Website

John Poppers neue Lieblings-Nebenbeschäftigung John Popper Project (JPP) legte ja im letzten Jahr einen phänomenalen Start hin: gemeinsam mit DJ Logic, Marcus Bleeker (drums) und Bandkollegen Tad Kinchla (bass) jammte der Blues Traveler-Frontmann, was das Zeug hielt. Die beeindruckenden Sessions, die so im letzten Jahr zustande kamen, sind zum Teil auf der (gerade in der Renovierung befindlichen) Homepage des JPP als Streams verfügbar (mein Tipp: die Knitting Factory Show! Als Gäste: Mike Gordon von Phish, Seth Winters und Chris Barron).

Jetzt geht das „Harp meets Soul meets HipHop meets Rock“-Experiment in die nächste Runde – das JPP gönnt sich und den Fans eine kleine US-Tour:

04/14/2005 Grady Cole Center, Charlotte, NC (opening for Gov’t Mule)
04/16/2005 Wanee Festival, Live Oak, FL
04/17/2005 Grady Cole Center, Charlotte, NC (opening for Gov’t Mule)
04/20/2005 Ziggy’s, Winston-Salem, NC
04/23/2005 University of Alabama, Huntsville, AL
04/29/2005 Canopy Club, Urbana, IL
06/25/2005 Bayou Boogaloo, Norfolk, VA

Das ist zwar alles ganz weit weg, aber schon im letzten Jahr waren die Taper beim JPP sehr eifrig, mit Sicherheit gibts ab Mitte April via Etree die ein oder andere Show zum Download.

Gib mir Musik: Swati – Big Bang

Es ist mal wieder Zeit für ein schönes Stück aus Aaron Comess‚ Online-Musiksammlung. Der Drummer und Produzent spielt hin und wieder mit einer recht beeindruckenden Dame namens Swati, von der das hier vorgestellte Stück „Big Bang“ stammt. Aaron selbst schreibt über Swati:

I’ve been playing with Swati for five years. Her innovative use of acoustic guitar through effect boards and unorthodox tunings make Swati one of the most unique singer/songwriter/guitarists I’ve come across.
Dave Cartategui, the bass player in this group, is not to be missed…

Na dann: viel Spaß mit „Big Bang“, das mp3 kannst Du Dir hier per Maus-Rechts-Klick auf die Festplatte laden!

Fotos von einer Swati-Performance aus dem letzten Jahr sind hier zu finden.
Mehr über Aaron Comess im dunkelblau Weblog gibts hier.

Nachlese: Sooshee top, Pickets mau…

Ein konzertreiches Wochenende geht zu Ende, und wie versprochen hier eine kurze Auswertung des Gesehenen und Erlebten. Los gings am Freitag mit der Geburtstagsshow von Sooshee in der Moritzbastei zu Leipzig. Kurz und gut: die Damen und Herren auf der Bühne waren einfach in Topform und lieferten Funk-, Soul- und Hiphopjams vom Feinsten. Die Hütte war voll und begeistert, und die Musiker schienen auch jede Menge Spaß zu haben. Leider habe ich das dritte Set des Abends nicht mehr mitbekommen, aber schon die ersten beiden Runden waren phantastisch. Wenngleich ein später,so doch ein wahrlich würdiger Start in meine ganz persönliche Konzertsaison 2005.

Reichlich anders war es gestern abend beim Konzert der Flying Pickets. Nimmt man es ganz genau, ist noch exakt ein Original-Picket in dieser A-Capella-Band, und die anderen vier sind im Laufe der Jahre neu hinzugekommen. Die fünf Briten waren… hmmm… naja… handwerklich zweifelsohne gut. Aber der Funken wollte partout nicht überspringen. Noch nie habe ich eine A-Capella-Combo mit derartig überladenen Soundeffekten erlebt, von Zeit zu Zeit gingen die eigentlichen gesanglichen Leistungen völlig in einem Brei aus Hall-, Flanger- und Octaver-Effekten unter. Und die Show? War irgendwie affektiert, selbstverliebt und wenig abwechslungsreich. Warum entschuldigen sich diese Menschen dafür, ihre eigenen Stücke zu performen? Wo die doch um Längen besser waren als der Großteil der Coverversionen, die es zu hören gab? Die 10.000ste a capella-Interpretation von „Billy Jean“, eine restlos zerhackte Backstreet Boys-Nummer – das war irgendwie nix. Lediglich die 2-Mann-Einlage zu „Roxanne“ von The Police und eine gelungene Version des ollen Bangles-Gassenhauers „Eternal Flame“ sind da positiv aufgefallen.

Aber was solls – den Zuschauern in der halbvollen Peterskirche schien es mehrheitlich ausnehmend gut gefallen zu haben, wenn man die Tatsache als Indikator gelten lassen kann, dass am Ende alle aufstanden und den Meuchelmord an „Celebration“ (Kool And The Gang) feierten, als gäbe es kein Morgen. Versöhnlich stimmten mich dann die beiden Zugaben – natürlich gabs „Only You“ (sie wären ja auch schön blöd gewesen, ihren einzigen Hit NICHT zu spielen) und einen netten Rausschmeisser. Insgesamt waren da aber viel zu viele Effekte und viel zu wenig musikalische Inspiration – schade. Aber dank netter Begleitung und eines leckeren Aftershow-Mangosaftes in einer seltsamen Restauranz war das trotzdem ein schöner Abend gestern…

Gov't Mule live in Hamburg am 10. April 2005!

Herzlichen Glückwunsch, liebe Hamburger! Am 10. April machen Gov’t Mule Station in der schönen Hansestadt. Hamburg ist die letzte Station der ersten regulären Gov’t Mule-Europatour ever. Alle Details zu den Shows gibts hier.

Mehr über Gov’t Mule im dunkelblau Weblog gibts übrigens hier (aktuelles Album „Déjà Voodoo“) und hier (Warren Haynes‘ Solo-CD „Live At Bonnaroo“).

Animation taken from the official Gov’t Mule Website.

Volles Programm: Flying Pickets und Sooshee

Endlich geht sie für mich los, die Konzertsaison 2005. An diesem Wochenende, und erstmal ganz gemütlich hier in Leipzig. Heute (Freitag) kann ich jedem, der auch nur ansatzweise in der Nähe ist, herzlichst empfehlen, ab 21.00 Uhr die Moritzbastei in Leipzig aufzusuchen: das zehnköpfige Musikerkollektiv Sooshee feiert dort Geburtstagsparty. Und aufgrund meiner Sooshee-Erfahrungen der letzten Jahre freue ich mich auf eine Nacht voller Funk und Soul, ganz viel Improvisation und Spielfreude.

Morgen gehts dann wahrscheinlich etwas gediegener zu – in der Peterskirche treten die Flying Pickets auf (jene A-Capella-Band, die 1983 den Hit „Only You“ hatte. Naja, zumindest eine Reinkarnation dieser Band, nur noch ein Mitglied von damals ist heute noch dabei). Im Vorfeld hab ich sowohl Lobeshymnen als auch derbe Verisse über die Briten gelesen und gehört – morgen Abend bilde ich mir einfach mal mein eigenes Urteil…

Wie es war und obs gefiel – demnächst dazu mehr hier im dunkelblau Weblog.

Sinéad O'Connor: Zwei Alben für 2005 geplant

Der US-Rolling Stone thematisiert jetzt auch das Comeback von Sinéad O’Connor und berichtet, dass die irische Sängerin in diesem Jahr gleich mit zwei Alben rausrücken will:

According to her new manager, Danny Heaps, O’Connor will likely team with Jamaican producers Sly and Robbie for the reggae album, while the second album will be „more of a Sinead record.“ O’Connor has said that at least some of the new material will combine her punk roots with her more newfound spirituality. „I want to at least aim my records at a more spiritualized market,“ the thirty-eight-year-old singer told Irish music magazine Hotpress, blasting mainstream music as having „all the sincerity of a whore’s kiss.“ While a record deal has yet to be finalized, Heaps is confident that this „will be resolved imminently.“

Große Worte – wie immer… Den ganzen Artikel gibts hier.

Unterdessen ist auch bekannt geworden, wie der neue Song heißt, den Sinéad bei Ihrem Comeback-Auftritt im irischen Fernsehen am vergangenen Freitag performt hat: „Dark Am I, Yet Lovely“.

Mon)tag: Zweites Album ist im Kasten

Eine schöne Nachricht, die ich soeben dem Mon)tag-Newsletter entnehmen durfte: die Arbeiten zum neuen Album der Band sind so gut wie abgeschlossen:

Zweieinhalb Monate härtester Arbeit in unserem durcheisten und Petroleum-lastigen Studio und bei uns zu Hause (nicht eisig, aber grippal hoch infektiös!!!) haben wir nun hinter uns lassen können und halten nun das Master unseres zweiten Albums in unseren geschundenen Händen! 10 Nummern und eine kleine auditive Überraschung machen das gute Stück zu einem Zeugnis wahrer Schwerstarbeit!

Die Veröffentlichung wird sich noch bis zum Mai hinziehen, da erstmal unsere Freunde der Presse mit dem guten Stück bemustert werden müssen und Julian auch noch das grafische Gesicht der Platte fertig stellen muss!

Doch der Mai wird uns alle nicht nur mit unserem zweiten Album ins musikalische Jericho katapultieren, sondern uns Euch auf einer ausgedehnten Frühjahrs-Tour näher bringen…

Tolle Neuigkeiten von Jan, Julian und Dominik also – bin sehr gespannt auf die neue Platte. Schon im März ist die (ich bleib dabei) beste deutsche Band unserer Zeit übrigens ein paar Mal live zu erleben (Berlin, Augsburg u.a.). Alle aktuellen Tourdaten gibts auf der immer wieder sehenswerten Website der Band, und bis die neue CD da ist, empfehle ich das regelmäßige Hören des ersten Albums „Gefallen“ (siehe Foto). Komm lieber Mai und mache…