Mando Diao – Give Me Fire (2009)

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Sie wissen nicht so recht, wohin.

Mando Diao, einst die Könige der Ohrwürmer und ungestümen Dreiminutenhymnen, haben ein neues Album veröffentlicht. Give Me Fire heißt es und macht da weiter, wo der Vorgänger „Never Seen The Light Of Day“ aufhörte: schon der war ja ein versuchter Aufbruch zu neuen musikalischen Ufern. Während es auf „Never…“ in Richtung Folk und Krautrock ging, liebäugeln die Schweden diesmal aber vor allem mit Disco und Pop. Und das steht ihnen streckenweise gar nicht mal schlecht; viele der Songs funktionieren und haben Charme, etwa die Singles „Gloria“ und „Dance With Somebody“, der Titelsong oder auch „Maybe Just Sad“.

Nur schiessen sie halt auch einige echte Böcke, besonders in der zweiten Hälfte: das Sechsminutenstück „Crystal“ ist nichts anderes als ein viel zu langer Roger Whittaker-Schlager, „You Got Nothing On Me“ erinnert an Oldieradio-Seventies-Rock á la Slade und Steppenwolf, beim Schlusstrack „The Shining“ schließlich wartet man darauf, dass jede Sekunde Gloria Gaynor um die Ecke kommt und „I Will Survive“ röhrt. Mit „Give Me Fire“ ist Mando Diao ein kurzweiliges Album gelungen – kurzweilig im Sinne von „gute Unterhaltung“ und „manchmal leider unfreiwillig komisch“.

The Moog – Sold For Tomorrow (2008)

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The Moog sind eine fünfköpfige Rockband aus Ungarn. Irgendwie haben die es geschafft, in den USA jede Menge Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Was dazu führte, dass sie ihr Debütalbum „Sold For Tomorrow“ in Teilen sogar in Seattle aufnehmen und mit Jack Endino einen Mixexperten mit Nirvana- und Hot Hot Heat-Vergangenheit verpflichten konnten. Die Platte enthält ein paar sehr zwingende Songs, Lieder wie „Everybody Wants“, „I Like You“ oder „If I Died“ sind ohne Frage Ohrwürmer. Insgesamt klingen die Jungs aber seltsam nach Schülerband und verschießen schnell ihr Pulver, eine gewisse Langeweile stellt sich spätestens beim achten der zehn Songs ein. Und wenn ich sie jetzt noch als „die ungarischen Mando Diao“ bezeichne, dann wird das momentane Dilemma dieser Band deutlich: trotz all der hübschen Liedchen fehlt ihr ein eigenständiges Profil. Noch klingen sie zu auffällig nach all den anderen, nach Weezer und nach Phantom Planet und nach xyz.

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