US-Rolling Stone schreibt über die "Children Of Rock"

Am 7. April wartet der US-Rolling Stone mit einer wirklich sehr interessanten Titelgeschichte auf. Es geht um Menschen mit solch prominenten Familiennamen wie Garcia, Lennon, Garfunkel oder auch Gaye. Aber nicht die prominenten Stars stehen im Mittelpunkt der Reportage, sondern deren Kinder. Und schon der erste Satz des Artikels bringt auf den Punkt, warum die Story über die „Children Of Rock“ absolut lesenswert ist:

Being raised by a rock star would seem to be every teenager’s dream, unless you happen to be that teenager. Then, things can get weird.

Da finden sich Geschichten von Jerry Garcias Tocher, die mit zarten anderthalb Jahren irgendwelche halluzinogen wirkenden Pilze geschluckt hat – weil Papa die halt aus Versehen hat rumliegen lassen. Und wenn sich dann Nona Gaye und Sean Lennon darüber unterhalten, wie sie beide im Kindesalter ihre Eltern durch Morde verloren, dann ist das zwar weniger lustig, aber umso packender. Seit langem mal wieder eine wirklich aufschlußreiche und fesselnde Titelstory des RS. Die beste Nachricht zum Schluß: große Teile der Geschichte kannst Du online lesen.

NP: Ben Harper & The Blind Boys Of Alabama – Live At The Apollo (2005)

Der wunderbare Ben Harper und die Blind Boys Of Alabama. Das war bereits im vergangenen Jahr eine gelungene Kombination, die man auf dem Studioalbum „There Will Be A Light“ bewundern konnte. Der gefühlvolle, sensible Songwriter trifft auf die seit 1939 gemeinsam musizierenden großen alten Herren des Gospel. Jetzt gibt es die Livedokumentation dieser Zusammenarbeit auf CD und DVD. „Live At The Apollo“ ist ein Mitschnitt eines gemeinsamen Konzertes im Oktober 2004.

Das Erstaunliche: die eigenartige Melange aus Rock, Folk und Gospel wirkt live noch wesentlich organischer, glaubwürdiger und schlichtweg schöner als auf dem Studioalbum. Hier stehen knapp anderthalb Dutzend Vollblutmusiker gemeinsam auf der Bühne und singen von Liebe, Glauben, Gott, Zweifel und Glück. In einer Art und Weise, die man durchaus als spirituelle Erfahrung bezeichnen kann. Sehr, sehr schön und absolut weiterzuempfehlen.

Sinéad: Aufnahmen in Jamaica

Erst gestern hab ich mich noch gewundert, warum die wiederzurückkommendeobwohlniewirklichweggewesene Sinéad O’Connor noch nichts über ihre groß angekündigten neuen Alben hat verlautbaren lassen. Heute „enthüllt“ ein Artikel bei Ireland Online, dass die Sängerin derzeit in Jamaica weilt, um mit den alten Haudegen Sly und Robbie mindestens ebenso alte Reggae-Klassiker einzusingen:

O?Connor has been in the capital Kingston since last week working on tracks for the album, scheduled for release this summer, said her producer, Sly Dunbar.
The untitled album will include covers of some of reggae?s most famous protest songs ? Bob Marley?s War, Peter Tosh?s Downpressor Man, and Burning Spear?s Marcus Garvey ? Dunbar said.

Die ganze Geschichte steht hier.

Mon)tag: Showcase zur neuen CD am 5. April

Da ich leider nicht persönlich anwesend sein kann (solche Dinge wie Dienstpläne und der eigene Geburtstag am selben Tag hindern mich daran), ich aber den Herren von Mon)tag von Herzen wünsche, dass die Veranstaltung und später dann auch die CD „Sender“ echte Erfolge werden, leite ich die eben erhaltene „Einladung“ gerne an meine sehr geehrten Weblog-Leser weiter. In der Hoffnung, dass der eine oder andere ja vielleicht Zeit und Lust auf Sekt, Popcorn und die – ich schrieb es hier schon mehrfach – beste deutsche Band seit Nationalgalerie hat und sich tatsächlich am kommenden Dienstag ins Imperial Theater nach Hamburg begibt:

Freunde des musikalischen Countdowns,

Wir freuen uns und sind sehr geehrt Euch alle für kommenden Dienstag, den 05.04.2005 zum Showcase unseres neuen Albums „Sender“ auf die Reeperbahn zu laden. Leider sind die Sonderzüge aus alles Teilen der Republik abgesagt worden, da große Angst seitens der Bundesbahn bestand, dass Mon)tag Hooligans die Züge auseinander nehmen werden. Das hat man nun davon, wenn man ein Rockalbum macht.
Spaß zur Seite, jetzt kommt Luxus! Denn im Imperial Theater (hinter dem AOL Gebäude auf dem Kiez) wird euch ein Abend erwarten, der so besonders ist, dass wir uns selbst vor Überraschungen kaum halten werden können. Denn es wird nicht nur Sekt und Popcorn (welche edle Zusammenstellung) für jeden geben, auch die werte Musikjournalie Hamburgs wird uns beehren und deshalb sind wir auf jeden einzelnen Schreihals von Euch angewiesen, mal ordentlich Stimmung in das alte Gemäuer zu bringen!
Wir werden Hits, Hits, Hits aus unserem Erstling „Gefallen“ spielen und anschließend beinahe das gesamte „Sender“ Album zum besten geben.
Lasst euch das nicht entgehen, diesen Abend Mon)taglicher Geschichte. Wer möchte, kann Karten im VVK auf www.imperial-theater.de schiessen oder einfach die Abendkasse melken.
Wir freuen uns extrem!
Mon)tag

Quelle: Mon)tag-eMail-Newsletter vom 30. März.

Toi toi toi den Mon)tag-Jungs für diese Show. Und viel Spaß allen, die mit dabei sein werden. Ich werd‘ von Leipzig aus den ganzen Abend lang fernprosten und meine Gäste mit „Gefallen“ zwangsbeschallen.

Ocean Colour Scene – A Hyperactive Workout For The Flying Squad (2005)

Was ist denn bitte im Hause Ocean Colour Scene los? Sind die alle frisch verliebt? Essen die gerade Unmengen Schokolade, um übermäßige Glückshormonproduktion zu forcieren? Erzählen die sich bei den Bandproben die ganze Zeit alberne Witze? Haben die zu oft zu betrunken heimlich Roger Whittaker gehört? Was ist geschehen?

Seit ein paar Tagen höre ich immer mal wieder das neue Album „A Hyperactive Workout For The Flying Squad“ und bin seltsam hin- und hergerissen. Einerseits habe ich die Band selten derart gut gelaunt, entfesselt und geradezu unbekümmert erlebt, wie sie auf dieser CD klingen. Andererseits treffen hier nicht zuckersüße, nein, geradezu klebrige Streicher auf schnarrendschnulzige Gitarrenriffs, versprühen Glöckchen und Trompete, Saxophon und ein schrulliger Spacesynthesizer einen höchst eigenwilligen Retro-Backtotheseventieswithariesenschussofschlager-Charme, der mir ein wenig suspekt ist. Gleich drei Coversongs („Wah Wah“, „Start Of The Day“ und „My Time“), dazu äußerst prominente Gäste (Jools Holland und Paul Weller) und ein Artwork, dass so unsagbar sprottenhäßlich ist, dass es eigentlich nur in einem wirklich gemeinen Drogenrausch entstanden sein kann. Und dann noch diese mich in jeder Hinsicht peinlich berührende Klingeltonwerbung im Booklet… Simon, Oscar, Steve – alles in Ordnung?

Ja, das ist es: ich erkenne die Band kaum wieder. Klar, Simon Fowlers wunderbare Stimme ist markant und typisch. Die Gitarren, die „großen Gefühle“ – all das kennt man natürlich und hat es über die Jahre schätzen und lieben gelernt. Aber hier, auf diesem neuen Tonträger, ist all das völlig überdosiert. Schrammten OCS in den letzten Jahren oft ganz knapp am Kitsch vorbei, produzieren sie ihn hier stellenweise in Reinkultur: diese Versionen von „I Love You“, „This Day Should Last Forever“ und „Move Things Over“ sind einfach zu viel für mich. Supersize me acoustically. Woher kommt diese plötzliche und seltsame Mischung aus Leichtigkeit, Überproduktion und – ähem, sich häufenden Peinlichkeiten? Liegts daran, dass dies das erste Album ohne Damon Minchella (Bass) ist? Sollte er wirklich so viel Einfluß auf den Bandsound gehabt haben? Oder was ist hier los?

Es schmerzt geradezu, solche Zeilen über OCS schreiben zu müssen. Schließlich schätze ich diese Band ungemein und halte viele Alben von ihnen für wahre Perlen in meiner Musiksammlung. Und natürlich gibt es auch auf dieser CD echt gelungene Stücke („Drive Away“, „God’s World“). Und natürlich erscheinen jede Woche Unmengen von Platten, die alle durch die Bank schlechter, peinlicher und schlimmer sind. Und natürlich kann man sich „A Hyperactive Workout…“ durchaus schönhören, und das werde ich sicher auch in den nächsten Monaten tun. Dennoch bin ich halt gerade enttäuscht, dass nach dem Meilenstein „North Atlantic Drift“ und der beeindruckenden Live-Bestandsaufnahme „One For The Road“ jetzt ein derart unrundes, übertriebenes und mitunter albernes Album vorliegt.

Ach, was solls. Diese Band ist unkaputtbar, schreibt die besten B-Seiten der Welt und darf sich aller paar Jahre auch mal einen Ausrutscher leisten (mit „One From The Modern“ hab ich schließlich inzwischen auch meinen Frieden gemacht). Insofern Schwamm drüber über diese hyperaktive (wirklich treffendes Wort, insofern ein guter Albumtitel) Scheibe. Aber das mit den „Official Ocean Colour Scene Ringtones On Your Mobile“ – Jungs, das geht einfach mal gar nicht.

Vorfreude, schönste Freude: Ben Folds' neues Album

Noch bis zum 26. April müssen sich alle Ben Folds-Fans gedulden. Dann erscheint endlich der reguläre Longplay-Nachfolger des fantastischen Albums „Rockin The Suburbs“ (war das 2002? 2001?). „Songs for Silverman“ heißt die CD und bereits jetzt kann man in einige dieser Songs reinhören – Herr Folds hat auf seiner Website einen netten kleinen Flash-Player mit einigen Musikausschnitten installieren lassen. Und was man da hören kann, stimmt äußerst, äußerst, äußert vorfreudig. Möge der 26. April bald kommen. Hier gibts den „Songs For Silverman“-Preview-Player.

Sinéad O'Connors gesammelte "Collaborations"

Sinéad O’Connor hat ja unlängst angekündigt, nun doch wieder ins Musikgeschäft zurückzukehren und ihren Fans gleich mal zwei bis drei neue CDs in diesem Jahr versprochen. Ich bin mir relativ sicher, dass damit die „Collaborations“ nicht gemeint waren – eine Zusammenstellung von Songs, die die irische Sängerin im Laufe der Jahre mit anderen Künstlern aufgenommen und eingespielt hat. Für diehard fans birgt das jetzt auf cdnow.com einsehbare Tracklisting zwar keinerlei Überraschungen oder Neuheiten, nach einer gelungenen Zusammenstellung klingt das aber allemal:

* Massive Attack – Special Cases (Radio Edit)
* Asian Dub Foundation Featuring Sinéad O’Connor – 1000 Mirrors
* Bomb The Bass Featuring Sinéad O’Connor & Benjamin Zephaniah – Empire
* Ghostland – Guide Me God
* Jah Wobble’s Invaders Of The Heart Featuring Sinéad O’Connor – Visions Of You
* Afro Celt Sound System – Release (Album Edit)
* Sinéad O’Connor With The Blockheads – Wake Up And Make Love With Me
* The The – Kingdom Of Rain (Album Version)
* U2 & Sinéad O’Connor – I?m Not Your Baby
* Conjure One Featuring Sinéad O’Connor – Tears From The Moon (Album Version)
* Peter Gabriel & Sinéad O’Connor – Blood Of Eden (Radio Edit)
* Moby Featuring Sinéad O’Connor ? Harbour
* Aslan ? Up In Arms
* Damien Dempsey Featuring Sinéad O’Connor – It?s All Good
* The Edge & Sinéad O’Connor – Heroine (Theme From ‚Captive‘)
* The Colourfield Featuring Sinéad O’Connor – Monkey In Winter
* Sinéad O’Connor & Terry Hall – All Kinds Of Everything

Quelle: cdnow.com. Naja, immerhin sind mit „Monkey In Winter“ und „Heroine“ dann doch zwei Uralt-Aufnahmen dabei, die bislang schwer (Heroine) oder noch gar nicht (Monkey) auf CD erhältlich waren. Streetdate für das Album soll der 23. Mai sein. Von den zwei bis drei neuen Alben fehlt zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch jede Spur. Sachdienliche Hinweise zum Verbleib nimmt jede Polizeidienststelle, äh, nehme ich jederzeit gerne entgegen.

NP: Willy Porter – High Wire Live (2003)

Ein wenig aus den Augen verloren hatte ich in den letzten Jahren Willy Porter. Diesen schüchtern anmutenden US-Songwriter mit den erstaunlichen Gitarrenkünsten. Zum ersten Mal überhaupt nahm ich Mitte der Neunziger von diesem Mann Notiz, Jürgen von der Lippe präsentierte Porter in der rückblickend betrachtet eigentlich ziemlich albernen Samstagabendshow „Geld oder Liebe“, als wäre hier ein neues Musikerwunder vom Himmel geplumpst (Nicht die Augenbrauen hochziehen! Ich versuch mal fix, die eigentlich recht peinliche Tatsache, dass ich gerne diese Show geguckt habe, schönzureden. Hmmm… Ah, genau: „Geld oder Liebe“ war Musikfreunden das, was der Playboy den meisten seiner Leser ist – die kaufen sich das Magazin ja auch nur wegen der ganz hervorragenden Artikel und natürlich nicht wegen der Playmates. „Geld oder Liebe“ habe ich natürlich auch immer nur wegen der ganz hervorragenden Musikacts angeschaut und nicht, um am Samstagabend einfach mal ein bißchen seichte Unterhaltung zu konsumieren. Is doch logisch!! Wie? Das war nicht überzeugend? Pff, dann halt nicht).

Immerhin vermochten von der Lippes Lobpreisungen und Willy Porters Performance des Songs „Rita“ seines damals aktuellen Albums „Dog Eared Dream“ mich so stark zu beeidrucken, dass ich mir am Montag darauf die CD besorgte. Und dann tatsächlich angenehm überrascht war – feine, sensible Songs, alles in allem eine Runde Sache. Der große Erfolg hierzulande, wie er anderen durch von der Lippe bekannt gemachten Künstlern wie Eagle Eye Cherry beschieden war, blieb bei Porter allerdings aus. Alben von ihm gibts nur selten, dafür ist im in den USA eine kleine, aber enthusiastische Gefolgschaft sehr treu. Nach „Dog Eared Dream“ kamen noch „Falling Forward“, das ein paar wunderbare Songs enthält, und ein selbstbetiteltes Album. Doch bei dem hat es damals für mich einfach nicht Klick gemacht. Das war nett, ja, aber so wirklich der Bringer – eben nicht. Womit ich wieder bei meinem Eingangssatz wäre.

So kam es auch, dass ich erst kürzlich und auch eher zufällig mitbekam, dass Porter Ende 2003 ein Solo-Live-Album namens „High Wire Live“ veröffentlicht hat, das nicht nur ein wirklich schickes Cover hat, sondern sich auch von hinten bis vorne hören lassen kann. Ja, er hat mich wieder gekriegt. Mit einer Stunde fesselnder Songs vor Publikum, mit diesen verblüffenden, aber nie zum Selbstzweck werdenden Gitarrenkünsten, mit dieser wunderbar warmen Stimme. Er singt Songs, die mir lange vertraut sind – schön, die mal wieder zu hören. Da sind ein paar, die ich nicht kenne, mir aber bestens gefallen (Sollte ich dem letzten Studioalbum etwa doch noch mal eine Chance geben? Na gut).

„High Wire Live“ ist mehr als eine angenehme Überraschung. Diese Platte ist Anlaß genug, eine alte Leidenschaft wiederzuentdecken: the smooth sounds of Willy Porter, quasi.

Gib mir Musik: dunkelblau – REGENTROPFEN EP (Teil 2)

Kurz vorm Osterfest gibts die nächsten zwei mp3s aus der REGENTROPFEN EP, einer Sechs-Track-Sammlung von Raritäten und Kuriositäten meiner Band dunkelblau. Diesmal ein Demo des Songs „Augenblick“ aus dem Jahr 2002 und, ganz frisch, ein Soloacousticlive-Teil mit dem schönen Titel „Geh scheissen“.
Beide Stücke, wie auch die bereits Anfang März veröffentlichten Songs „Regentropfen“ und „Glücklich sozusagen“ kannst Du Dir hier runterladen. Viel Spaß damit!

Mehr zur REGENTROPFEN EP gibts hier im dunkelblau Weblog, mehr über das Musikprojekt dunkelblau (inklusive Hörproben und Bestellmöglichkeiten des Longplayers „In der Zwischenzeit“) erfährst Du hier.