Advent und Weihnachten in der Musik

Vier Podcastfolgen, ein thematischer Bogen: Jetzt im Advent 2025 haben wir uns im Podcast „Mit Herz und Haltung“ mit verschiedenen Aspekten und Ausprägungen von Advents- und Weihnachtsmusik beschäftigt. Mit Dr. Katrin Brockmöller vom Katholischen Bibelwerk ging es um die biblischen Wurzeln bekannter Weihnachtslieder. Wie zu DDR-Zeiten das Weihnachtsfest in Wort und Musik umgedeutet und ent-christlicht wurde, berichtet Friederike Lepetit. Der erste Pfarrer der Dresdener Frauenkirche, Markus Engelhardt, gibt einen Crash-Kurs in protestantischem Weihnachtsliedgut der letzten 500 Jahre. Und schließlich geht’s um Weihnachten im Pop – in einem Gespräch mit Dr. Michael Winklmann von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.

Alle Podcastfolgen gibt’s hier oder in dieser Spotify-Playlist (alternativ auch bei Youtube):

Die Musik-Playlist mit allen in den vier Podcasts besprochenen Musikstücken (ein wilder Mix, soviel kann ich versprechen) findet Ihr ebenfalls bei Spotify oder Youtube:

Der Podcast „Mit Herz und Haltung“ wird von der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen in Zusammenarbeit mit der Herder Korrespondenz verantwortet und bietet seit 2020 Debatten, Positionen und Hintergründe zu den Fragen unserer Zeit aus Religion, Theologie, Gesellschaft und Kultur.

Weihnachten für Anfänger: Zu Gast bei „Macke mit Schuss“

Wonach roch es in Bethlehem? Wie war das jetzt genau mit Maria und ihrer Schwangerschaft? Worum geht’s beim Weihnachtsfest? Fragen, auf die ich im Podcast „Macke mit Schuss“ bei Steffen Lukas und Claudia Switala Antworten geben durfte. Bei der Gelegenheit hab ich meine Weihnachtskrippe im Bauhausstil mit ins RADIO PSR-Studio gebracht. War ein äußerst unterhaltsamer Nachmittag – und ihr könnt das Ergebnis jetzt anschauen oder anhören (überall, wo’s Podcasts gibt). Ich wünsche viel Spaß und weiter eine schöne Adventszeit!

Rituale für’s Leben

Morgens im Badezimmer sitzt bei mir jeder Handgriff. Jede Bewegung ist bis ins Kleinste durchchoreographiert. Duschen, Zähneputzen, Haare kämmen, Hände eincremen – ich brauche ziemlich genau 25 Minuten und bin bereit für den Tag. Meine fest eingeübte erste Amtshandlung, wenn ich dann im Büro angekommen bin? Na klar, einen Kaffee aus dem Automaten ziehen. Dann kann der Arbeitstag kommen: E-Mails, Meetings, Termine. 

Ich bin wohl ein Gewohnheitstier. Was nicht unbedingt etwas Schlechtes ist! Viele Menschen haben solche Gewohnheiten und Alltagsabläufe. Kleine Rituale gehören zu uns und unserem Leben. Nicht nur die, die praktisch und effizient sind wie eine durchgetimte Morgenroutine. Sondern auch die ganz individuellen. Die Mama, die ihren Kindern aus dem Küchenfenster hinterherwinkt, wenn sie zur Schule gehen – ein Zeichen der Liebe. Das mit dem Daumen auf den frischen Brotlaib gezeichnete Kreuzzeichen, bevor meine Oma es anschnitt – ein Zeichen der Dankbarkeit. 

Rituale geben Halt und Orientierung. Für mich als Christ gehören da auch Gebete und Gottesdienste dazu. Zeit für meinen Glauben zu haben, Gott in meinem Alltag Platz zu geben, ist mir wichtig. Vertraute, eingeübte Abläufe helfen mir dabei, da am Ball zu bleiben. Ein schöner Gedanke: dass Beten so selbstverständlich zu meinem Leben dazugehört wie Zähneputzen.

Hinweis:
Diesen Text habe ich für die Leipziger Volkszeitung geschrieben, in der er am 21. November 2025 in der Kolumne “Der Gedanke zum Wochenende” erschienen ist.

Ewiges Leben, Stechmücken, Hunde und Kraftklub: Ist der Tod das Ende?

Hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet ein Talk zum Thema Tod das für mich kurzweiligste und inspirierendste Interview der letzten Zeit werden würde. „Ist der Tod das Ende?“ – Der Theologe Dr. Gregor Taxacher (TU Dortmund) hat sich mit drei Kolleginnen an eine Antwort in (Buch-)Form eines theologischen Streitgesprächs gewagt. Im Podcast „Mit Herz und Haltung“ habe ich mit ihm über Gründe für die christliche Hoffnung über den Tod hinaus und bleibende Fragen gesprochen. Jetzt überall, wo es Podcasts gibt!

Dafür!

Noch bis Sonntag laufen in Leipzig die Interkulturellen Wochen. Diese Aktionswochen gibt es gerade überall in Deutschland, organisiert von einem breiten Bündnis aus Vereinen, Städten, Kirchen und Organisationen. Mir gefällt das Motto, das in diesem Jahr über diesen bundesweiten “Interkulturellen Wochen” steht, sehr. Es lautet nämlich schlicht und einfach “Dafür!” 

In einer Zeit, in der viele immer recht schnell und laut sagen, wogegen sie sind, was sie ablehnen und für falsch oder problematisch erachten, ist es eine tolle Idee, mal zu betonen, wofür man ist. Wofür es sich lohnt, sich stark zu machen. 

Für eine offene Gesellschaft zum Beispiel. Dafür, dass Menschen zusammenhalten und friedlich miteinander leben. Dafür, miteinander zu feiern. Sich für andere zu interessieren, ohne ihnen mit Vorurteilen zu begegnen. Dafür, dass Menschen so sein können, wie sie sind – mit ihrem Glauben, ihren Ideen, ihren Eigenarten. 

Die “Interkulturellen Wochen” werben also für einen konstruktiven Blick, ein positives Vorzeichen, wenn wir als Gesellschaft Fragen von Kultur und Zusammenleben verhandeln. Neugierig auf meine Mitmenschen zuzugehen, empathisch und offen für Neues zu sein, ist für mich als Christ auch eine Form von Nächstenliebe. Da bin ich also “Dafür” – auch, wenn gerade keine Interkulturellen Wochen im Veranstaltungskalender stehen.

Hinweis:
Diesen Text habe ich für die Leipziger Volkszeitung geschrieben, in der er am 26. September 2025 in der Kolumne “Der Gedanke zum Wochenende” erschienen ist.

Show, don’t tell: Nicht nur drüber reden

„Show, don’t tell!” Das ist ein super Tipp für alle, die Geschichten aufschreiben wollen. Also “zeigen, nicht nur drüber reden”! Der Gedanke dahinter: Eine Story wird erst anschaulich und lebendig, wenn im Kopf ein Film losgeht. Das schaffe ich unter anderem durch eine spannende, aktive Sprache statt dröger, distanzierter Berichte. Ein Beispiel: “Ihr kamen schon die Tränen, als sie nur an ihn dachte”. Das ist einfach was anderes als nur zu schreiben: “Sie war traurig.” 

Konkret werden, anschaulich und handfest sein, statt nur abstrakt und aus der Distanz über etwas zu theoretisieren, ist nicht nur beim Schreiben, sondern auch im Alltag eine gute Idee. Einfach mal loslegen und durch Taten zeigen, was einem wichtig ist. Die neuen Nachbarn zum Essen einladen, nicht nur Toleranz und mehr Miteinander in der Welt zu fordern – so in etwa. 

Christen leben aus der Hoffnung heraus, dass die Welt in Gottes guter Hand liegt. Aus dieser festen Zuversicht entsteht bestenfalls der Mut, etwas zu bewegen, entschieden zu handeln und sich einzumischen; vom Beobachter oder Kommentator am Spielfeldrand zum Mitspielenden zu werden. 

Show, don’t tell – für mich als Christ bedeutet das also: Zeige, dass Du Lust auf eine freundliche, faire, gute Welt für alle hast; durch das, was Du Tag für Tag tust! Ich will es zumindest versuchen.

Hinweis:
Diesen Text habe ich für die Leipziger Volkszeitung geschrieben, in der er am 8. August 2025 in der Kolumne “Der Gedanke zum Wochenende” erschienen ist.

Bass statt Bach – Julia Hahn über Festivalseelsorge

Southside, Wacken, Fusion: Sommerzeit ist Musikfestivalzeit. Immer häufiger sind auch christliche Seelsorger*innen auf solchen Open Airs anzutreffen. Die Theologin Julia Hahn zum Beispiel, die auch zu dem Thema forscht. Mit ihr habe ich für den Podcast „Mit Herz und Haltung“ über das noch recht junge Feld der Festivalseelsorge gesprochen – hier könnt Ihr Euch das Interview anhören.

Glockenläuten ist Ruhestörung

Unser Büro liegt gegenüber der Thomaskirche in der Leipziger City. Weil ich in unserer Redaktion “der von der Kirche” bin, fragen mich die Kollegen gerne mal, ob ich vielleicht wisse, warum mal wieder die Glocken der Thomaskirche so ausdauernd bimmeln. Manche fragen interessiert nach, andere sind hart genervt, weil sie eigentlich telefonieren wollten, der “Glockenlärm” sie aber davon abhalte. 

Tatsächlich läuten Kirchenglocken oft – vor Gottesdiensten, an Sonntagen, morgens, mittags, abends; auch bei Hochzeiten oder anderen Festen. Dass sie uns auffallen, ist dabei der Sinn der Sache. Kirchenglocken sollen den Alltag unterbrechen!

Sie wollen mich rufen. Zum Beispiel zum Gottesdienst: Komm her, jetzt ist Zeit für etwas Wichtiges! Oder sie erinnern mich an etwas. Läuteten früher im Dorf die Kirchenglocken, wussten die Feldarbeiter, dass es um zwölf ist. Zeit für’s Mittagessen, eine wohlverdiente Pause und ein kurzes Gebet. Als riefen die Kirchenglocken auch: Denkt daran, Gott ist für Euch da. Er begleitet Euch in allen Situationen des Lebens! 

Manchmal beansprucht mich mein Alltag ganz schön. Gerade dann sollte ich nicht vergessen, dem Zeit einzuräumen, was mir wichtig und heilig ist und Gott zu danken für das Gute im Leben; mit ihm auch meine Sorgen zu teilen. Nein, Kirchenglockengeläut ist für mich kein Lärm. Sondern eine Ruhestörung im allerbesten Sinne.

Hinweis:
Diesen Text habe ich für die Leipziger Volkszeitung geschrieben, in der er am 20. Juni 2025 in der Kolumne “Der Gedanke zum Wochenende” erschienen ist.

Betet für mich!

Morgen wird Papst Franziskus beerdigt. Seit Ostermontag trauern Menschen auf der ganzen Welt um diesen bemerkenswerten Pontifex. Ich denke in diesen Tagen immer wieder an eine Bitte von Franziskus: “Betet für mich!” Viele, die ihm einmal begegnet sind, berichten davon. Kaum ein Gespräch oder Shake-Hands, ohne dass Franziskus sein Gegenüber darum bat: “Betet für mich!” 

Beten war für Franziskus ein unverzichtbarer Teil des Lebens. Ruhig werden. Nachdenken. Versuchen, in einen Dialog mit Gott einzutreten. Sorgen und Bitten formulieren. Aber auch ganz viel Hören: Was hat Gott mir zu sagen? Beten nicht als lästige Pflicht oder fromme Übung, sondern als Grundhaltung, aus der er Kraft und Zuversicht schöpfte. 

“Betet für mich” bedeutet auch: Unterstützt mich mit Euren guten Gedanken, mit Eurer Liebe und Eurem Wohlwollen! Bittet Gott darum, dass ich als Papst das Richtige tue! Franziskus mag ein Mann mit viel Einfluss und Macht gewesen sein. Er hat aber auch immer klar gemacht, dass nicht er das Maß aller Dinge ist, sondern Gott. 

Als Christ hoffe ich, dass Papst Franziskus nun bei Gott ist. Sein Vertrauen auf die Kraft des Gebetes bleibt ein Ansporn für meine eigene Beziehung zu Gott. Und ich wünsche mir, dass es auch in meinem Leben Menschen gibt, die mich wohlwollend in ihre Gebete einschließen. Ja: Betet für mich!

Hinweis:
Diesen Text habe ich für die Leipziger Volkszeitung geschrieben, in der er am 25. April 2025 in der Kolumne “Der Gedanke zum Wochenende” erschienen ist.

Jesus und Eierlikör

Ein Tipp für’s lange Kar- und Osterwochenende: Ich war zu Gast im Podcast meiner RADIO PSR-Kolleg*innen Claudia Switala und Steffen Lukas! Wir haben über Ostern, Eierlikör, Gott, Sinéad O’Connor und hartgekochte Eier gesprochen und das hat großen Spaß gemacht. Hört oder schaut gern mal rein bei „Macke mit Schuss“ – überall, wo’s Podcasts gibt!