„War’s a cruel and clever thief…“

Wo ich in den letzten Tagen war? Na, gemeinsam mit dieser Band auf ihrer 20-Jahre-PFOK-Tour-in-England! Ich bin hingerissen von der großartigen Musik, die wir hören durften. Von der Band, die uns wie Freunde behandelt hat. Von den Menschen, die uns in diesen Tagen begegnet sind. Die Doctors auf ihrer 20-Jahre-Tour begleiten zu dürfen, war ohne Zweifel eine der schönsten Konzertreisen, die ich je antrat… Es folgen jede Menge Beweise in Bild und Ton:

Spin Doctors – Sweet Widow (live in Milton Keynes, England, UK)

Spin Doctors – So Bad (live in Leamington Spa, England, UK)

Spin Doctors – Live at O2 Acedemy, Liverpool, UK
Spin Doctors – Live at Jazz Cafe, London, UK
Spin Doctors – Live at The Assembly, Leamington Spa, UK

John Popper & The Duskray Troubadours (2011)

Let the song inside you
Rise and grow and then
Play me something sweet
And your sweet song
Will help me smile again

Es war einmal, im August 2010, als Blues Traveler-Sänger John Popper das Veröffentlichungsdatum seines dritten Soloalbums via Twitter verkündete. „Erster März Zweitausendelf“ – das schien unendlich weit weg zu sein. Wie unfair, wo die Platte doch längst fertig war! Die kleine Ewigkeit ist nun vorbei, seit ein paar Tagen ist das Album online als Stream verfügbar, ab heute ist es bei allen Downloadstores und CD-Händlern zu finden.

Endlich.

Die Geschichte zur CD kann man dieser Tage in vielen einschlägigen Musikmagazinen lesen, deshalb hier nur die Schnellzusammenfassung: Popper will Album mit altem Freund und Wegbegleiter Jono Manson aufnehmen, schart weitere Freunde um sich, alle schreiben gemeinsam Songs, werden quasi über Nacht zu einer echten Band, am Ende liegt weniger ein Soloalbum, sondern eher das Debütalbum einer neuen Combo namens „The Duskray Troubadours“ vor.

Das Debütalbum, bei dem es nur um eines geht: um gute Songs. Gekleidet in ein zeitloses Roots-Folk-Rock-Alternative-Country-Gewand, mit herrlichen Harmoniegesängen, kleinen Licks, großen Melodien und prägnanten Refrains. John Popper hält alles zusammen – mit seiner Stimme, die selten so soulig-warm klang wie hier. Und natürlich mit seinem Mundharmonika-Spiel, das sich hier aber stets in den Dienst des Liedes stellt und nie ausufert.

Natürlich ist das alles nicht wirklich neu, natürlich sind es auch diesmal wieder besonders die ruhigen Momente, in denen Popper am stärksten ist, etwa in „Hurts So Much“ oder „A Lot Like You“. Hier und da hört man Dinge, die an sein erstes Solowerk „Zygote“ aus dem Jahr 1999 erinnern, und auch seine Stammband Blues Traveler ist letztlich allgegenwärtig. Dennoch ist John Popper und seinen Troubadours etwas ganz Besonderes gelungen: ein Album, wie aus der Zeit gefallen; gefertigt von einer nagelneuen Band, die klingt, als begleite sie einen schon ein Leben lang. Ein Album, auf das viele schon sehr lange gewartet haben.

Endlich.

Gratis-MP3s: Chris Barron – Live At Radio Woodstock

Chris Barron war im Jahr 2009 zu Gast bei Radio Woodstock in Woodstock, NY und hat dort im Studio ein paar Lieder gesungen. In diesem Jahr nun spielt er beim Mountain Jam-Festival mit, das der Sender zusammen mit Gov’t Mule-Mastermind Warren Haynes ausrichtet. Im Vorfeld werden auf der Festivalseite die Künstler porträtiert, gestern war der Spin Doctors-Sänger dran. Wer (s)eine eMail-Adresse rausrückt, bekommt zwei Stücke von Chris‘ 2009er Studiosession geschenkt: „Broken Hearted Serenade“ und „Two Princes“ – genau hier.

Radio Woodstock logo taken from Mountain Jam website.

siebenSACHEN vom 31. Januar 2011: Heldenstadt.de, 2zueins!, Spin Doctors Archive, Chris Barron, Ben Folds

– Seit Ende Oktober gehöre ich zum Autorenteam von heldenstadt.de – hier veröffentlichen wir jeden Werktag gegen halb neun eine Leipzig-Morgenschau mit den wichtigsten Links, den kuriosesten Fundstücken und allem möglichen und unmöglichen Zeugs aus und über Leipzig, über das wir bei unseren Internetstreifzügen so stolpern.

– Endlich hatte ich mal wieder Zeit für ein Update des Spin Doctors Archive – neben der Diskographie hab ich alle aktuellen News aus 2010 und 2011 nachgetragen, auch sind sämtliche (mir bekannte) online legal erhältliche Liveshows der Band und diverse Nebenprojekte verlinkt.

More Than Meets The Ear – The Spin Doctors Archive ist jetzt außerdem auch bei diesem Facebook, von dem immer alle reden.

Neues von 2zueins!, Teil 1: Heiko und ich basteln derzeit an zehn neuen Songs, die wir in diesem Jahr nach und nach aufnehmen. Daraus soll dann ein weiteres Album werden. Wann das fertig wird, können wir natürlich noch nicht sagen.

Neues von 2zueins!, Teil 2: zum ersten Mal hören könnt Ihr einige der frischen Stücke bei unserem nächsten Konzert. Am Freitag, dem 18. März 2011 bitten wir zum Halali im Platzhirsch in der Leipziger Südvorstadt. Außerdem darf das werte Publikum sich auch Lieder wünschen, sofern Bedarf besteht.

– Mitte Januar war ich in Rom, um dort Jono Manson und Chris Barron live zu erleben – das wirklich hörenswerte Set von Chris Barron und die gemeinsamen Zugaben habe ich mitgeschnitten, die Aufnahme (mp3s) kann hier als .zip-Datei runtergeladen werden.

– …und schließlich: Vorfreude! Anfang März spielt Ben Folds live in Berlin:

siebenSONGS 32. Spinning Traveler Edition.

Morgen spielen meine beiden Lieblingsbands Spin Doctors und Blues Traveler ein gemeinsames Konzert in Orlando in Florida. Zum Beginn ihrer Karrieren waren gemeinsame, endlose Konzerte der beiden Bands gang und gäbe, fünf und mehr Stunden Livemusik ohne Unterbrechung waren da nicht selten. Bis heute sind die Musiker befreundet, hin und wieder begegnen sie sich und treten gemeinsam auf. Mal schauen, was da morgen so passiert; ich kann es kaum erwarten, die Mitschnitte zu hören. Um mir – und dem geneigten Leser – die Zeit bis dahin zu verkürzen, gibt’s heute siebenSONGS in Sachen Spin Doctors meets Blues Traveler and vice versa.

Blues Traveler feat. Eric Schenkman – Battle Of Someone (1996-11-23)

Wasabi – Jam (1994-02-27)

Blues Traveler feat. Chris Barron – Cleopatra’s Cat (2006-05-23)

John Popper Project feat. Chris Barron – Scattin‘ (jam) (2004-05-04)

Spinning Traveler (SD + BT) – Shinbone Alley > Jam (1992-04-23)

Spin Doctors feat. John Popper – Lady Kerosene (2008-05-27)

Chris Barron & The Time Bandits feat. John Popper – Stone’s Throw (2009-05-12)

Lust auf mehr?
Blues Traveler @ Live Music Archive
Spin Doctors @ Live Music Archive
Chris Barron @ Live Music Archive
Wasabi @ Live Music Archive
Spinning Traveler @ Live Music Archive
BluesTraveler.net
SpinDoctors-Archive.com

siebenSACHEN vom 13. August 2010: ifp, Flut in Pakistan, Ocean Colour Scene, Social Media, The Felice Brothers, Google, The Open Hearts Society

– Ich schwanke zwischen Entsetzen, Verwunderung und Enttäuschung bei der jüngsten Personalie im ifp, der Katholischen Journalistenschule in München (bei der ich 2002/2003 eine ganz hervorragende PR-Ausbildung absolvieren durfte).

Ocean Colour Scene werden 21 Jahre alt – und veröffentlichen aus diesem Anlass im Oktober eine schicke 4-CD-Box mit allen Hits und 21 unveröffentlichten Aufnahmen.

– Ja, klar, Atomregime. Ja, sicher, Taliban. Und trotzdem: Millionen von Menschen in Pakistan brauchen nach der Flutkatastrophe Hilfe. Und bei vielen deutschen Hilfswerken kann man sicher sein, dass unsere Unterstützung bei den Richtigen ankommt. Deshalb die Bitte: gebt was, z.B. an das Bündnis Entwicklung hilft oder die Aktion Deutschland hilft.

– Sehenswert: Die Social Media-Landkarte, handgemalt und witzig – bei flowtown.com.

– Zufällig beim Rumsurfen entdeckt: die famosen Felice Brothers haben unlängst eine neue CD rausgebracht, neun ziemlich wunderbare Songs. Die CD heißt „Mixtape“, und man kann sie nur online erstehen, bei iTunes etwa – oder im Band-Store.

– Der Friedhof der Google-Produkte – ein wenig polemisch, aber interessant: hier entlang.

– …und weil der letzte Spin Doctors Sunday viel zu lange her ist, mach ich den nächsten eben jetzt… Eric Schenkman hat ein neues Projekt, die Open Heart Society. Album soll noch in diesem Jahr erscheinen, hier die erste musikalische und visuelle Kostprobe: One Place.

Like This!

Neue Musik: Yeasayer, Robert Graham, Mighty Kate, Crooked Still, The Strange Boys, Midlake, Joy Kills Sorrow

Yeasayer – Odd Blood (2010)
War ihr Debütalbum noch ein ziemlich intensiver Worldmusic-Rock-Alternative-Trip, ist „Odd Blood“ jetzt wesentlich songorientierter, poplastiger geworden. Und das ist gut so. Statt sich zu kopieren, setzen die Herrschaften auf Veränderung. Zehn Songs, kein einziger Füller. Die Ersten unter Gleichen: „Ambling Alp“, „O.N.E.“ und „Madder Red“.

Robert Graham – Storm In A Teacup (2009)
Graham ist ein kanadischer Musiker, der sein Album im Eigenvertrieb veröffentlicht hat. Charmanter, unkomplizierter Pop mit zahlreichen hörbaren Einflüssen: Rock, Funk, Blues, Reggae. Produziert hat Chris Brown (der von Chris & Kate) und ich wäre nie auf diese schöne CD gestoßen, wenn nicht Eric Schenkman und Teddy Kumpel auf einem Track als Gäste dabeigewesen wären. Womit sich mal wieder zeigt: ein nerdiger Sammler zu sein, sorgt immer wieder für angenehme Überraschungen.

Mighty Kate – Mighty Kate (2010)
Das gilt ebenso für Mighty Kate. Die Sängerin Katy Pfaffl erfindet sich neu als „Mighty Kate“ und legt ein vor Optimismus, Kraft und Lebensfreude nur so strotzendes Debüt vor. Erhebende, glücklich machende Popmusik, die immer haarscharf am Kitsch vorbeischrammt – ich liebe es. Was das mit meinem Jäger- und Sammlertum zu tun hat? Auch hier hat ein Spin Doctor seine Hände im Spiel: Aaron Comess spielt alle Drums auf diesem liebenswerten, gelungenen Album.

Crooked Still – Shaken By A Low Sound (2006)
„Country“ steht da ganz nüchtern in der Genre-Spalte meiner Musikabspielsoftware. Ja, stimmt auch, natürlich. Aber eben mal wieder nicht dieser Garth Brooks-Lonesome-Cowboy-Quark, sondern etwas viel leichteres, intensiveres. „Alternative Country“ würde dem auch bloß nicht gerecht, weil da jeder gleich an Soul Asylum denkt. Nein, Crooked Still ist gerade so noch Country, aber irgendwie auch Folk. Und manchmal Bluegrass. Ach, egal…: eine wunderbare, warme Frauenstimme, vier Saiteninstrumente (darunter keine Gitarre, übrigens), eingängige Melodien. Ein Vergnügen halt.

The Strange Boys – Be Brave (2010)
Ich weiß nichts über diese Band, außer, dass ich in irgendeinem Spotify-Blog zufällig auf ihr Album gestoßen bin. Es war der Titelsong, der mich neugierig auf mehr gemacht hat. Diese Band klingt so dermaßen nach den Sechzigern, dass man kaum glauben kann, dass diese Platte eben erst erschienen ist. Räudiger, dreckiger Pop ist das, mit scheppernden Gitarren, schrägen Saxophonen, grandiosem Gesang – was für den Frühling.

Midlake – The Courage Of Others (2009)
Stimme ich ein in den Chor der Midlake-Preiser? Ja, ich stimme ein. „The Courage Of Others“ ist ein beachtliches Stück Musik: meistens warm und melancholisch, gelegentlich fast schon schüchtern, dann aber wieder im richtigen Moment laut und fordernd.

Joy Kills Sorrow – Darkness Sure Becomes This City (2010)
Und auch die letzte Veröffentlichung, über die ich heute schreiben möchte, ist eine eher sanfte Angelegenheit. Folk mit Banjos, Gitarren, Frauenstimmen und tollen lyrischen Momentaufnahmen. Durchweg schön anzuhören, wenn auch bisweilen etwas beliebig. Doch der Showdown ist dann wieder sensationell: „Darling I don’t understand what it is in you that makes such a bad man, the only thing I know is that you make me feel drunk“. Bam.

Spin Doctors Sunday: Neueste News & alte Schätze…

Heute war mal wieder ein Update im Spin Doctors Archive fällig, dem kuscheligen virtuellen Spa für alle, die bei den Worten „Mow’b’jow“ selig grinsen und die Frage „What time is it?“ geradezu zwanghaft mit „4:30“ beantworten. Neben einem News-Rundumschlag hab ich die Konzert-Datenbank und den Downloadbereich überarbeitet. Somit sind jetzt nicht nur sämtliche im Netz kursierenden Spin Doctors-Livekonzert-Downloads auffindbar, sondern auch alle im Umlauf befindlichen Aufnahmen der relevanten Nebenprojekte und -bands. Im eigenen CD-Archiv hab ich auch gewühlt und vier Shows hochgeladen, die bislang nicht verfügbaren waren:

Spin Doctors – 1997-06-27, Jack Frost Ski Ressort
Legendäres, ziemlich schräges Konzert aus dem Sommer 1997 mit Eran Tabib an der Gitarre und Ivan Neville an den Keyboards. Und dem besten „Prey To Bears“ aller Zeiten.

Spin Doctors – 1997-07-19, Gurtenfestival, Bern, Schweiz
Gleiches Line-up, anderer Kontinent: eines der letzten Europakonzerte der Band für lange, lange Zeit. Erst 2005 kamen sie wieder mal rüber, dann bekanntlich wieder im Original-Line-up mit Eric Schenkman.

Chris Barron & The Give Daddy 5 – 2000-03-01, Baby Jupiter, NYC
Die erste Show nach Chris‘ Zwangs-Gesangspause wegen einer akuten Stimmbanderkrankung.

Chris Barron & The Give Daddy 5 – 2001-04-06, Lion’s Den, NYC
GD5 ein Jahr später…: großartiges Kurzkonzert inkl. „The Faded Tattoo“.

Und den allerersten, den isst er immer noch sofort…: hier ist „Cleopatra’s Cat“ vom Gurtenfestival 1997:

Let's try again

Da bin ich wieder. Eigentlich wollte ich ja so schnell nicht wieder bloggen, aus Zeitgründen und so. Nun ist es nicht eben so, dass ich mich zur Zeit den lieben langen Tag langweilen würde. Aber gelegentlich kribbelts dann doch in den Fingern und ich habe das Bedürfnis, über die eine oder andere Musik was zu schreiben, ein schönes Lied zu verlinken oder mich öffentlich über ein Buch zu ärgern, das ich gerade gelesen habe. Dann mach ich das eben ab sofort hier. Ich bin immer noch der wahrscheinlich anstrengendste Spin Doctors-Fan der Welt (für meine Umwelt), ich mache nach wie vor leidenschaftlich gerne selber Musik (zur Zeit mit meiner Band 2zueins!) und mich können auch im Jahr 2008 noch schöne Songs und Alben zu Jubelstürmen hinreißen. Alles wie immer also, nur ab sofort eben in diesem kleinen Blog.