Mein 2024: Ein Fazit.

Über bevorstehende Veränderungen habe ich hier vor einem Jahr gemutmaßt. Wie sehr sich Dinge in meinem Leben ändern würden und an welcher Stelle, war mir da natürlich noch nicht klar. Nur wenige Tage später, am 5. Januar, starb mein Vater – nicht gänzlich unerwartet, aber doch überraschend. Gut zehn Jahre nach meiner Mutter.

Ich hätte nie gedacht, wie anders sich das Leben anfühlt, wenn die Eltern gegangen sind. “Waise mit 45 Jahren.“ Das ganze Jahr über hat mich dieser Gedanke beschäftigt, begleitet, umgetrieben. Ja, ich vermisse meinen Vater sehr. Bei aller Traurigkeit wäre es töricht, 2024 als verloren oder schlecht abzustempeln und wegzuheften. Ich bin auch diesmal wieder dankbar für viele schöne Momente mit Freund*innen und der Familie, für berufliche Erfolge und Herausforderungen, für spannende Reisen und jede Menge Musik – was für ein Segen, das schreiben zu dürfen. Und doch war und ist da eine gewisse Schwere, die mir dieses Jahr nicht von der Seite gewichen ist.

Am treffendsten ist es wohl, dieses Jahr als zu viel zu bezeichnen. So gesellen sich zur dankbar-demütigen Rückschau auf 2024 diese Wünsche für 2025: etwas mehr in mir selbst ruhen zu können und Zeit zum Luftholen zu haben.

Hier noch einmal meine Lieblings-Listen 2024 im Überblick:
Lieblingsalben 2024
Lieblingskonzerte 2024
Lieblingslieder 2024

Danke, werte Besucher*innen, für’s Mitlesen, Dabeisein, Begleiten und Beobachten im Jahr 2024 – ich freue mich auf 2025 und viele neue Lieder, Bücher, Reisen, Eindrücke, Momente und Blogeinträge.

Ältere Jahresrückblicke:
2023 (Fazit, Alben, Konzerte, Lieder)
2022 (Fazit, Alben, Konzerte, Lieder)
2021 (Fazit, Alben, Konzerte, Lieder)
2020 (Fazit, Alben, Konzerte, Lieder)
2019 (Fazit, Alben, Konzerte, Lieder)
2018 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2017 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2016 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2015 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2014 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2013 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2012 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2011 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2010 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2009
2008
2006
2005
2004

Mein 2023: Ein Fazit.

Well, let them take you for a clown
And they’re bound to bring you down
You got to make it through the world if you can
Well you think they’re doing you wrong,
but you got here on your own
You got to make it through the world if you can


A Period Of Transition nannte der irische Musiker Van Morrison sein siebentes Studioalbum. Es erschien 1977 und fiel bei Fans und Kritikern zunächst durch. Van The Man biedere sich ein wenig zu doll dem Zeitgeist an, moserten die einen. Dem gehen langsam die Ideen aus, maulten die anderen. Er selbst sah die Platte als das, was ihr Titel versprach: eine Momentaufnahme, einen eher flüchtigen Schnappschuss. Knapp fünfzig Jahre später konstatieren Kritik und Fangemeinde: A Period Of Transition ist erstaunlich gut gealtert und hat den Weg geebnet für wenig später folgende Morrison-Großtaten wie Wavelenght und vor allem Into The Music.

Was das alles mit meinem 2023 zu tun hat? Nun, für mich fühlt sich das Jahr, das jetzt Ende geht, wie A Period Of Transition an. Einmal im Wortsinne, weil gerade so viel in Bewegung ist und ich die Welt um mich herum und mich in ihr drin wie in einer Art Dauerveränderungsphase wahrnehme. Gar nicht das schlechteste Gefühl, übrigens; besser, als es sich auf vermeintlichen Gewissheiten und Sicherheiten allzu zu bequem zu machen.

Aber auch mit Blick auf A Period Of Transition, das Musikalbum, sehe ich Parallelen zu 2023. Bescheinigt doch die kritisierende und interpretierende Zunft diesem Jahr, dass es maximal ein mittelmäßiges, eher ein mieses war. Mit Blick auf Kriege und globale Krisen kann man da nur schwer dagegenhalten. Ich wünsche mir dennoch, dass wir mit etwas Abstand (und wenn’s fünfzig Jahre braucht) auch die guten Momente dieses Jahres werden wertschätzen können – denn die gab es eben auch, und nicht zu knapp.

2023 als eine Phase des Übergangs. Keine Ahnung, ob diese Phase 2024 andauern wird oder enden und in etwas Neues, Unerwartetes münden. Optimist, der ich bin und bleibe, freue ich mich auf das, was kommt und lege das alte Jahr erstmal zu den Akten – mit einem gewissen Kopfkratzen, ja. Aber eben auch mit einem Lächeln.

Hier noch einmal meine Lieblings-Listen 2023 im Überblick:
Lieblingsalben 2023
Lieblingskonzerte 2023
Lieblingslieder 2023

Danke, werte Besucher*innen, für’s Mitlesen, Dabeisein, Begleiten und Beobachten im Jahr 2023 – ich freue mich auf 2024 und viele neue Lieder, Bücher, Reisen, Eindrücke, Momente und Blogeinträge.

Ältere Jahresrückblicke:
2022 (Fazit, Alben, Konzerte, Lieder)
2021 (Fazit, Alben, Konzerte, Lieder)
2020 (Fazit, Alben, Konzerte, Lieder)
2019 (Fazit, Alben, Konzerte, Lieder)
2018 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2017 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2016 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2015 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2014 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2013 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2012 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2011 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2010 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2009
2008
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Mein 2022: Ein Fazit.

Die Zeit rennt immer schneller! Gefühlt habe ich doch eben erst das Fazit zum Vorjahr getippt, da ist 2022 auch schon wieder Geschichte.

Eine kurzweilige, durchaus amüsante, bisweilen anstrengende Geschichte. Höhepunkte waren Venedig, Bratislava und Sopot: meine erste Biennale, fantastische Haluschky und ganz viel Wind, Wald und Meeresrauschen. Viel unterwegs, fast wie vor der Pandemie: Stuttgart, Hamburg, Aachen, Osnabrück, Berlin, Bautzen, Dresden, Bonn. Alle Patenkinder besucht oder getroffen. Tolle Konzerte gesehen, selbst ein paar schöne Auftritte absolviert. In Schwedt an neuer Musik gefeilt. Wieder viel gepodcastet. Neuerdings Sprecher unserer bundesweiten Kirchenredakteure-AG. Wunderbares berufliches Jubiläumsfest (30 Jahre Kirche in Sachsens Privatradios) gefeiert. Spannende, manchmal aufreibende Ehrenämter. Im Herbst dann doch noch Corona gekriegt. Dankbar für alle Freunde und Vertrauten. Viele Gründe zum Lachen gehabt, einige zum Weinen – Abschiede, Ungewissheiten, Veränderungen im Freundeskreis. Zu wenig gelesen, glaub ich. Definitiv zu wenig nichts getan. Und natürlich treibt auch mich die (politische, gesellschaftliche) Großwetterlage um.

Alles in allem schaue ich versöhnt auf dieses alte Jahr zurück. Dem neuen blicke ich demütig bis zuversichtlich entgegen.

Hier noch einmal meine Lieblings-Listen 2022 im Überblick:
Lieblingsalben 2022
Lieblingskonzerte 2022
Lieblingslieder 2021

Danke, werte Besucher*innen, für’s Mitlesen, Dabeisein, Begleiten und Beobachten im Jahr 2022 – ich freue mich auf 2023 und viele neue Lieder, Bücher, Reisen, Eindrücke, Momente und Blogeinträge.

Ältere Jahresrückblicke:
2021 (Fazit, Alben, Konzerte, Lieder)
2020 (Fazit, Alben, Konzerte, Lieder)
2019 (Fazit, Alben, Konzerte, Lieder)
2018 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2017 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2016 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2015 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2014 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2013 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2012 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2011 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2010 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2009
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2006
2005
2004

Mein 2022: Lieblingskonzerte

Harry Styles, Hamburg

An manchen Stellen fühlte sich dieses Konzertjahr wieder an wie vor der Pandemie: ich blicke auf viele schöne, intensive Abende zurück und freue mich, dass die Clubs und Säle wieder im Regelbetrieb geöffnet sind und Konzerte wieder zum Alltag dazugehören. Dennoch stelle ich einige Unterschiede zu „früher“ fest: ich hab den Eindruck, dass Bands aus den USA sich deutlich schwerer tun, im Moment nach Europa zu reisen und hier zu touren – Gründe gibt es viele, von der schweren Planbarkeit aufgrund gestiegener Produktionskosten über Hygieneauflagen und Coronarisiken bis hin zum akuten Personalmangel in der Branche.

Doch auch an mir selbst stelle ich eine Veränderung fest. Ich gehe derzeit seltener zu Konzerten, überlege länger beim Kartenkauf, verwerfe die ein oder andere Reiseidee, wo ich vor drei, vier Jahren keine Sekunde mit der Buchung gezögert hätte. Liegt’s am Älterwerden? Oder sind einfach zu wenige von „meinen“ Acts gerade unterwegs? Hab ich gerade andere Prioritäten? Mal schauen, wo da in der nächsten Zeit die (Konzert-)Reise hingeht. Eine Top 10 vermag ich auch in diesem Jahr nicht zusammenzustellen, sehr wohl will ich aber die Momente aufzählen, die für mich die schönsten Konzertabende 2022 darstellten.

Julia Pietrucha, Sopot

Da war im März Konstantin Wecker im Leipziger Gewandhaus, wir erlebten einen vom Krieg in der Ukraine tief bewegten Künstler, der sein Publikum einmal mehr mit klaren Worten und wunderschöner Musik begeisterte. Da waren Pinegrove im Hamburger Hafenklang, denen die Fans an den Lippen klebten und die ein an Intensität kaum zu überbietendes Set ablieferten. Da war Harry Styles im Hamburger Volksparkstadion, der 50.000 Menschen in Verzückung versetzte. Da waren Bright Eyes im Berliner Astra, die endlich ihr 2020er Album live präsentieren konnten und mich sprachlos machten – für mich die eindrücklichste Show des Jahres.

Aber auch die Counting Crows begeisterten mich mit ihrer bemerkenswerten Spielfreude. Obwohl ich die Musik der Band seit den Neunzigern höre und mag, war das Konzert im Berliner Huxleys für mich die Livepremiere. Ganz zufällig erlebte ich zudem den Auftritt von Julia Pietrucha auf dem Pier in Sopot mit – die polnische Sängerin hatte mit ihrem folkigen Pop genau die richtige Musik für einen nebligen Spätsommernachmittag am Ostseeufer parat und sorgte für einen perfekten Musikmoment, den man so kaum hätte vorher planen können.

Counting Crows, Berlin

Auch bin ich dankbar über all die Musik, die ich im Rahmen der Leipziger Abendlobe in der Propsteikirche hören und sehen durfte (ich gehöre zum Team, das die Reihe kuratiert). Nicht zu verachten auch einige Livestreams, etwa von Dawes, den Spin Doctors, Goose oder Pinegrove. Und auch die Handvoll eigener Gigs (mit 2zueins!, solo oder zusammen mit Robert Kratzsch im Handgemenge-Duo) haben großen Spaß gemacht.

Ein gutes Musikjahr also, vielleicht mit weniger Konzerten, als mir persönlich lieb gewesen wäre. Dafür waren die Shows, die ich gesehen habe, durch die Bank klasse. Für 2023 hängen bereits ein paar Tickets an der Pinnwand, die mich vorfreudig nach vorn blicken lassen. Bestimmt werden es noch ein paar mehr.

Bright Eyes, Berlin

Siehe auch:
Lieblingskonzerte 2021, 2020, 2019, 2018, 2017, 2016, 2015, 2014, 2013, 2012201120102009.

Zu Gast bei „Himmelklar“

Diese Woche bin ich zu Gast im Himmelklar-Podcast von katholisch.de und Domradio.de. Ich darf über alle möglichen Dinge sprechen, die mir am Herzen liegen: die Arbeit in der RADIO PSR-Kirchenredaktion, über Heldenstadt und Mit Herz und Haltung, den Podcast aus der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen. Außerdem: über meine Band 2zueins! und meine Solomusik (Musikprofil bei FB). Ach ja, und auch darüber, warum ich mich gern im Katholikenrat im Bistum Dresden-Meißen engagiere und auf den Katholikentag in Stuttgart freue.

#294 Theologe Dr. Gregor Taxacher – Gott ist Vegetarier Himmelklar

Der Status quo ist klar: 90% der Menschen in Deutschland essen Fleisch, obwohl es viele Argumente gibt sich fleischlos zu ernähren. Dr. Gregor Taxacher, Theologe an der TU Dortmund, beschreibt ein ganzes System, das uns das Wissen um die Fleischindustrie vom Leib hält: Skandalöse Massentierhaltung und Tierleid sei in unserem Leben unsichtbar. Auch die Theologie sei da in der Verantwortung, denn sie habe lange die Ideologie gefüttert, die Schöpfung sei für den Menschen geschaffen, der sich an ihr bedienen könne. Warum wir anfangen müssen eingeübte Muster in Frage zu stellen, wieso die Frage nach dem eigenen Fleischkonsum oft Abwehrreflexe auslöst und wieso ein Blick in die Bibel lebensverändernd sein kann, erzählt er im Podcast.

Mein 2021: Ein Fazit.

Boah, noch so ein Jahr wie 2020. Also, eines im Zeichen der Pandemie. Mit Ungewissheiten, Unwägbarkeiten, angepassten Plänen, verworfenen Plänen und einer gewissen Planlosigkeit. Mit Impfen und Schimpfen, mit Hoffen und Bangen, mit Trauern und ganz viel Sehnsucht nach Normalität. Mittendrin ein Sommer, in dem sich vieles wieder „normaler“ anfühlte – bevor es im Herbst heftiger denn je weiterging: Corona, Delta, Omikron.
Doch Gott sei Dank bleiben auch viele gute Erinnerungen an 2021: kleine Reisen nach Bamberg, Regensburg, München, Magdeburg. Der 15. Geburtstag meiner Band 2zueins! und die Veröffentlichung von „Helden mit Dellen“. Ich konnte podcasten und Radio machen und dabei häufiger im Büro als zu Hause arbeiten. Sogar ein paar eigene Gigs waren drin – solo, mit den 2zueins!ern und im Duo mit Robert. Ich war in Schwedt, Dresden, Zwickau, Gera, Jauernick, Hettstedt. Bei einem herrlich entspannten Patenkind-Schulanfang am Rhein. Und bei einem Klassentreffen in der alten Heimat. Überhaupt: Werdau ist und bleibt gern besuchte Wurzel mit Familie und Freunden.
Auch 2022 wird vermutlich kein Jahr, in dem alle Pläne aufgehen und überall Friede und Fröhlichkeit herrschen. Dennoch hoffe ich – für alle – auf weniger von dem, was 2021 so seltsam anstrengend gemacht hat und mehr von dem, was uns gut tut, gesund hält und froh macht.

Hier noch einmal meine Lieblings-Listen 2021 im Überblick:
Lieblingsalben 2021
Lieblingskonzerte 2021
Lieblingslieder 2021

Danke, werter Besucher, für’s Mitlesen, Dabeisein, Begleiten und Beobachten im Jahr 2021 – ich freue mich auf 2022 und viele neue Lieder, Bücher, Reisen, Eindrücke, Momente und Blogeinträge.

Ältere Jahresrückblicke:
2020 (Fazit, Alben, Konzerte, Lieder)
2019 (Fazit, Alben, Konzerte, Lieder)
2018 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2017 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2016 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2015 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2014 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2013 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2012 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2011 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2010 (FazitAlbenKonzerteLieder)
2009
2008
2006
2005
2004

Mein 2021: Lieblingskonzerte


Was hatte ich im letzten Jahr an dieser Stelle geschieben?

Ich wünsche mir sehr, dass sie bald zurück kommt, die Livemusik. Und dass ich im nächsten Jahr dieser Stelle wieder von wunderbaren Konzertmomenten schwärmen kann.

Das Foto ganz oben zeigt einen Ausschnitt aus meinem Feedreader, aus dem Ordner „Musik-Nachrichten“, Ende Dezember 2021. Eine US-Band nach der anderen cancelt ihre für Silvester geplanten Konzerte. Hier in Deutschland ist schon seit ein paar Wochen wieder weitestgehend Schluss mit Livemusik, die aktuelle Covid-Situation macht ein business as usal für Bands, Künstler*innen, Veranstaltungsagenturen, Bühnenarbeiter*innen u.v.a.m. nach wie vor unmöglich. Bei allem Verständnis für die dringend nötigen pandemieeindämmenden Maßnahmen: für viele Menschen, die im weitesten Sinne in der Unterhaltungsbranche arbeiten, ist die Lage erneut existenzbedrohend geworden.

Was für diese Leute an die Substanz geht, ist für Livemusikfreund*innen wie mich erstmal „nur“ schade: auch in diesem Jahr waren Live-Momente die große Ausnahme für mich, ich konnte nicht annähernd so oft wie „vor Corona“ zu Konzerten gehen, geschweige denn zu Konzerten reisen. Es fehlt mir ungemein, dieses Erlebnis, zusammen mit vielen anderen tollen Menschen beim Musikmachen zuzuschauen. Wie sehr ich das vermisse, spürte ich bei den paar Gelegenheiten, die sich dann doch im zurückliegenden Jahr ergaben:

In dieser herrlich entspannten Sommernacht auf der Koppel in Fraureuth etwa, in der Stoppok für uns aufspielte. Oder Ende August, als Gisbert zu Knyphausen und Kai Schumacher mit ihrem fantastischen „Lass irre Hunde heulen“-Franz-Schubert-Programm auf der Geyserhaus-Parkbühne in Leipzig gastierten. Oder bei diesem inspirierenden Orgelkonzert mit Prof. David Franke im Regensburger Dom.

Na klar, auch in diesem Jahr gab es Livestreams. Die wöchentlichen „Thirsty Thursday Happy Hours“ von Chris Barron haben mich sicher durch den Winter und das Frühjahr gebracht (Chris hat uns über ein gutes Vierteljahr hinweg ohne größere Wiederholungen mit mehr als 100 gespielten Songs einen Ritt durch sein gesamtes Oeuvre geschenkt, das war schon Weltklasse). Auch die wunderbaren Goose-Konzertmitschnitte bei Youtube haben mir das Jahr verschönert. Da waren auch noch Streams von – da isser wieder – Stoppok (sein legendärer Geburtstagslivestream im Februar war äußerst amüsant), Damien Dempsey, Dawes und zuletzt die Abschieds-Show von The Cat Empire. Und doch sind Livekonzerte auf dem Bildschirm für mich kein vollständiger Ersatz für das „echte Erlebnis“.

Bleibt zu hoffen, dass 2022 auch im Blick auf Livemusik besser wird als 2020 und 2021 – insbesondere für die, die in der Livebranche arbeiten und dringend wieder sowas wie Normalität im Job brauchen. Aber auch für Musikfreunde und passionierte Konzergänger*innen wie mich.

Siehe auch:
Lieblingskonzerte 2020, 2019, 2018, 2017, 20162015, 20142013, 2012, 2011, 2010, 2009.

Ein Interview ohne Worte

Mein wortloses Interview im „Eulenfisch“

Zu Ihrem 20jährigen Bestehen hat die Katholische Akademie im Bistum Dresden-Meißen eine Sonderausgabe des Magazins „Eulenfisch“ als Festschrift veröffentlicht. Der „Eulenfisch“ erscheint seit vielen Jahren als jeweils monothematisches Schwerpunktheft im Bistum Limburg. Für die sächsisch-ostthüringische Erstausgabe wurde ich porträtiert: weil ich als Produzent und Moderator des Akademiepodcasts „Mit Herz und Haltung“ ja ein „Gern- und Viel-Redner“ bin, hat man mich zu einem Interview ohne Worte verdonnert – ich durfte also nur durch Gesten und Gesichtsausdrücke „antworten“. Hier könnt Ihr das Heft bestellen.

Zeit für mehr Freundlichkeit

Was Sie jetzt gleich lesen, könnte dazu führen, dass Sie mich für naiv halten. Oder für einen unverbesserlichen Optimisten. Aber damit kann ich leben. Nun denn: Ich wünsche mir, dass sich nach der Bundestagswahl tatsächlich etwas verändert in Deutschland – nämlich die Art, wie wir miteinander umgehen!

Denn ich bin müde vom ständigen Gepoltere gegen das, was einem selbst nicht in den Kram passt. Das geht los bei Sätzen wie „Die da oben kümmern sich doch eh nur um sich” und hört bei „Mein Nachbar, dieser Depp, hat seit Wochen den Rasen nicht gemäht!” noch lange nicht auf. Spüren Sie auch, dass der Umgangston in unserer Gesellschaft deutlich rauer geworden ist? Klar kann man da schön auf andere zeigen – auf „die Medien” oder „die Regierenden”. Aber auch und gerade die ganz normalen Gespräche bei Familienfeiern, nach Gottesdiensten oder bei zufälligen Treffen driften oft ab in gegenseitige Belehrungen und Debatten, bei denen man den anderen von der eigenen, viel richtigeren Meinung zu überzeugen versucht.

Ganz gleich, wie die Bundestagswahl morgen ausgeht und wer da künftig Verantwortung übernimmt: Ich wünsche mir, dass diese Menschen eine faire Chance bekommen. Dass man nicht geradezu darauf wartet, wer wann endlich den ersten Fauxpas liefert, über den man sich genüsslich echauffieren kann.

Ja, ich wünsche mir mehr Mitgefühl, Fairness und Freundlichkeit. Denn das gefällt nicht nur naiven Menschen und unverbesserlichen Optimisten.

Hinweis:
Diesen Text habe ich für die Leipziger Volkszeitung geschrieben, in der er am 25. September 2021 in der Kolumnen-Reihe “Gedanken zum Wochenende” erschienen ist.

Welthit: erster Vorbote zum neuen 2zueins!-Album ist da

So, hier, es gibt frische Musik von mir/uns! Dirk, Heiko und ich a.k.a. 2zueins! waren im Studio und haben eine neue EP eingespielt, die in zwei Wochen endlich erscheint. Mehr zu der Platte namens Helden mit Dellen schon jetzt auf der Band-Website und im 2zueins!-Shop (bitte die schicke CD-Edition vorbestellen, lohnt sich) – hier das Video zur ersten Single, Welthit:

Mehr 2zueins! hier, mehr über all meine Musik gibt’s hier.