Mein 2011: Lieblingskonzerte

The Avett Brothers, Berlin, 17. August 2011

10 – Ben Folds, Berlin, 3. März
Folds‘ Album mit Nick Hornby fand ich nur so mittelmäßig, das Konzert dazu dafür umso besser. Mit frischer Band und manisch wie immer rockte er das Berliner Publikum gründlich durch.

9 – Musikalischer Abend, Lviv (Lemberg), Ukraine, 18. Oktober
Skurril und schön zugleich. Im Rahmen einer kirchlichen Konferenz, zu der ich eingeladen wurde, bekamen wir – Gäste aus aller Welt – in einem Lemberger Museum klassische und traditionelle ukrainische Musik zu hören. Hatte vom Rahmen her was von einer Klischee-Kulturveranstaltung, wie sie im Kalten Krieg üblich gewesen sein muss. Die Qualität der Darbietungen wiederum war gigantisch.

8 – Death Cab For Cutie, Berlin, 27. Juni
Das Ticket für diese Show war ein Geburtstagsgeschenk. Zusammen mit dem lieben Schenker ging’s nach Berlin zu einem Konzert einer Band, von der ich nur eine Handvoll Songs kannte. Hat sich aber absolut gelohnt: schönes Konzert, toller Trip in die Hauptstadt. Nochmal Danke, Marcus!

7 – Baru, Werdau, 23. Dezember
Wenn alles so klappt, wie sich das im Baru-Umfeld alle wünschen, dann dürfte 2012 einiges zu hören und zu lesen sein von dieser Band aus Königswalde. Kurz vor Weihnachten durfte ich sie in unserer gemeinsamen Heimat supporten. Und danach das Konzert der vier Herren bestaunen: erstklassige Songs, souveräne Bühnenshow. Wenn Baru demnächst in Eurer Stadt spielen – geht unbedingt hin. Euch erwarten sympathische Menschen, die richtig gute Musik machen.

6 – The Head And The Heart, Berlin, 27. Juni
The Head And The Heart waren die Vorband zu Death Cab For Cutie (siehe Platz 8), verdienen aber unbedingt einen gesonderten Eintrag. Selten einen Support Act erlebt, der mich so gefesselt hat, obwohl ich noch nie irgendwas von ihm gehört hatte. Dabei ist die Musik von The Head And The Hard gar nicht mal so was besonderes (Folkpop, Countryeinschlag, siehe auch Decemberists, Avett Brothers). An diesem Abend jedoch hat sich mich so richtig „gekriegt“.

5 – Chris Barron & Jono Manson, Rom, 16. Januar
Die erste von vielen Reisen im Jahr 2011 führte mich nach Rom. In der Ewigen Stadt erstmals Jono Manson live zu erleben, ihn kennenzulernen und dann auch noch von meinem Lieblingssänger Chris Barron ein „At The Stable“ gewidmet und gesungen zu bekommen – unbezahlbare Momente voller Glück und Euphorie. Roma, ti amo!

4 – The Cat Empire, Berlin, 16. November
Schon wieder ein Cat Empire-Konzert in einer meiner Lieblingskonzerte-Listen. Und sie haben es einmal mehr geschafft, mich und meine Freunde in ihren Bann zu ziehen. Cat-Empire-Shows haben etwas Magisches: spannend von der ersten Note bis zum Schlussakkord. Harry war überragend wie immer, und dass ich mal „Miserere“ live zu hören bekomme, war nur noch das Tüpfelchen auf dem i.

3 – Spin Doctors, England, 15.-19. Mai
Mein Freund David aus Los Angeles und ich tourten eine Woche lang durch England, um die Spin Doctors auf ihrer „20 Jahre Pocket Full Of Kryptonite“-Reise zu erleben. London war der euphorische Auftakt, Manchester und Milton Keynes waren toll, das absolute Highlight aber war für uns der Gig in Leamington Spa. Nachdem wir am Vorabend der Band den Floh ins Ohr gesetzt hatten, doch mal wieder ihren uralten Bluessong „So Bad“ zu spielen, erfragte Sänger Chris Barron wenig später via Facebook bei uns die Lyrics. Schon zum Soundcheck war ich im siebenten Himmel, weil sie tatsächlich „So Bad“ probten. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich noch nicht wissen, dass wir den Song an diesem Abend tatsächlich in den Zugaben zu hören bekommen würden. Aber bevor ich nun einmal mehr ins Schwärmen gerate, darüber, wie unfassbar freundlich diese Band ist, wie großartig ihre Musik und wie unkompliziert wir als „Spin Doctors Nerds“ dazugehören durften, mache ich besser schnell weiter mit Platz…

2 – Niels Frevert, Leipzig, 10. Dezember
Tatsächlich eine Premiere für mich: zum ersten Mal Niels mit Band erlebt. Dass das gut werden könnte, ahnte ich aufgrund diverser Bootlegs. Es wurde viel besser als „gut“. Niels hat sich da eine klasse Band zusammengebaut, die Setlist ließ fast keine Wünsche offen und hinterher konnten wir noch kurz mit dem Künstler plauschen. Ein Konzert mit Langzeitwirkung – Freverts Performance klingt noch immer in mir nach.

1 – The Avett Brothers, Berlin, 17. August
Mir fallen keine Worte ein, um zu beschreiben, wie gut mir dieses Konzert getan hat. In einer recht turbulenten Phase meines Jahres 2011 war das Konzert der Gebrüder Avett Balsam für Herz und Seele. Und das empfand offenbar nicht nur ich so: selten habe ich bei einem Konzert so viele „gestandene Kerle“ mit feuchten Augen um mich herum gesehen. Was für eine unglaublich gute Liveband, was für tolle Songs.

Musik, Musik, Musik: The Head And The Heart, Bon Iver, Howie Day, The Felice Brothers, Warren Haynes, James Maddock, Aaron Comess, Marc Broussard, Openhearts Society, Dave Matthews Band, Ben Harper.

So much music, so little time – deshalb hier die Musik, die mich gerade durch den Frühsommer bringt, im Schnelldurchlauf:

The Head And The Heart habe ich vorgestern als Vorband beim Death Cab For Cutie-Konzert in Berlin erlebt. Live waren sie noch überzeugender als auf ihrem Album (denn live klingen sie größer, ergreifender, ausgereifter) – dennoch hat ihr Debüt tolle Momente und mit „Rivers And Roads“ einen DER Überhits meines Sommers 2011.

Howie Day hat ja vor ein paar Monden ein ganz okayes Comeback-Album namens „Sound The Alarm“ vorgelegt. Jetzt meldet er sich mit der neuen EP „Ceasefire“ erneut zurück. Vier der sechs Songs sind richtig gut – allen voran „No One Else To Blame“. Day kann auch hier wieder nicht an jene Unbefangenheit und Einzigartikeit seiner ersten beiden Alben anknüpfen, tolle Popmusik ist das aber allemal.

– Bleiben wir doch gleich bei einem Herrn, bei dem es mir ganz ähnlich geht: Marc Broussard hat ein selbstbetiteltes neues Album rausgehauen. Nach seinen Soul- und R’n’B-Tribute-Sachen probiert er es jetzt wieder mit eigenem Material. Und er überrascht mich sehr postiv. Na klar, diese Platte ist Mainstream hoch drei. Aber eben gut gemacht. Mit tollen Hooks, super Songs – und einer sexy Stimme, die alles zusammenhält.

Bon Iver. So ziemlich jeder musikinteressierte Mensch, der einen Internetzugang besitzt, hat schon irgendwas Cleveres über Justin Vernons neue Platte geschrieben. Stimmt auch, das meiste. Ist gut, das Teil. Größer, hymnischer als das bejubelte Debüt. Aber trotzdem ehrlich, aufrichtig, groß. Als ich neulich von einem 2zueins!-Gig nach Hause gelaufen bin, hat mich diese Platte begeistert – und für die Dauer des Heimwegs zum glücklichsten Menschen dieses Sonnensystems gemacht.

– An der Entstehung von James Maddocks neuem Album „Wake Up And Dream“ war ich aktiv beteiligt. Er hat die Aufnahmen durch den Dienst pledgemusic.com finanziert, und ich habe von Herzen gerne ein paar Rappen dazugegegeben. Maddock liefert einfach nur mehr von dem, was ich so an ihm liebe: herzhafte, organische Popsongs, mit dem großartigen Aaron Comess am Schlagzeug und der wunderbaren Leslie Mendelson an den Backing Vocals. Gestern hatte ich die handsignierte CD im Briefkasten, die mp3s darf ich schon seit ein paar Wochen genießen – Danke James für die gute Musik, mein Geld habe ich mehr als gut investiert.

– Noch mehr Post: heute kam endlich die „Live At Wrigley Field“-Box der Dave Matthews Band bei mir an. DMB haben die letzten beiden Shows ihrer 2010er-Sommertour als edles Boxset veröffentlicht, mit Bonus-Fotobooklet, handnummeriertem Kunstdruck und so. Ganz nebenbei ist die Musik großartig: sie spielen sich traumwandlerisch sicher durch ihr famoses Repertoire und haben mit „Needle And The Damage Done“, „Write A Song“, „Good Good Time“, „Sister“ und „Burning Down The House“ auch jede Menge angenehme Fanüberraschungen im Gepäck. Sicher, der Import war schweineteuer – aber für diese Band mach ich das gerne, immer und immer wieder.

– Mir fehlen die Worte, um zu beschreiben, wie sehr mich die Felice Brothers mit ihrem neuen Album „Celebration, Florida“ begeistern. Die Dylan-Soundalikes mit den geilen Songs entdecken die Elektronik und die richtig verzerrten Gitarren – und legen ihr vielleicht spannendstes, abwechslungsreichstes Album vor. Als Beispiel sei hier einfach das Video zu „Ponzi“ verlinkt. Genau so klingt diese sensationelle Platte – und doch sind fast alle Songs noch stärker als dieser hier:

Warren Haynes, der alte Freund. Hat parallel zum 2010er Gov’t Mule-Album mal eben ein soul-inspiriertes Soloalbum eingespielt. Solo wie in: mit ganz vielen anderen geilen Säuen, die nur halt nicht in seiner Stammband spielen. Da gibt es zum Beispiel ein Wiederhören mit Ivan Neville, der mir natürlich bestens durch sein Solowerk, seine Dumpstaphunk-Sachen und durch seine Zeit bei den Spin Doctors vertraut ist. „Man In Motion“ hält zwar nicht das von der Plattenfirma gegebene Versprechen, eine Soul- oder gar R’n’B-Platte zu sein. Aber auf alle Fälle präsentiert sie Warren Haynes on top of his game, und mit jeder Menge fantastischen Songs.

– Als Schlagzeuger der Spin Doctors sorgt Aaron Comess dafür, dass die funkieste Band der Welt zur funkiesten Band der Welt wird. Betrachtet man sein reges Schaffen als Solo-Künstler, stellt man schnell fest, dass dieser Mann mehr kann als „nur“ Trommeln. „Beautiful Mistake“ ist Comess‘ zweites Soloalbum, er hat alle Stücke geschrieben und produziert – und auch diesmal ist das alles andere als eine Schlagzeug-Nabelschau. Unglaublich, was für geile Ideen der Typ hat. Langjährige Freunde wie Teddy Kumpel (git) setzen perfekt um, was Comess sich zuvor erdacht hat. Habe selten eine derartig gute Instrumental-Platte gehört. Weltklasse.

– Bleiben wir kurz bei den Spin Doctors: Bandkollege Eric Schenkman hat, wenn er nicht gerade die Riffs zu „What Time Is It“ oder „Hungry Hameds“ intoniert, derzeit Bock auf „Rural Folk Boogie“ – so nennt Schenkmans neue Band Openhearts Society ihre Musik jedenfalls. Bisweilen erinnert mich das an Neil Young und manchmal an Sarah McLachlan, die neun Stücke sind kurzweilig, originell – und klingen so ganz und gar nicht nach Erics Stammband.

– Und schließlich ist da noch Ben Harper. Dessen neues Album „Give Till It’s Gone“ steht seit Mai in den Läden – und es fordert mich ziemlich heraus. Dass ich die Musik von Harper liebe, ist klar. Dass er immer wieder Sachen ausprobiert, die ihn wie auch seine Fans fordern, ist mir sehr sympathisch. Das Album mit „Relentless 7“ war ein bewusster Bruch mit der zuletzt eingetretenen Pop-Gefälligkeit seiner Stammband „Innocent Criminals“. Auch bei „Fistful Of Mercy“ konnte Harper sich zuletzt ausprobieren und mal wieder folkigere Klänge anschlagen. Jetzt also ein Soloalbum, das er mit den Relentless 7-Leuten, aber auch mit Größen wie Ringo Starr oder Jackson Browne eingespielt hat. Die Magie anderer Harper-Releases mag sich nicht gleich nach dem ersten Hördurchgang einstellen. Berührend, ergreifend und aufrichtig ist diese Platte aber dennoch. Nach und nach. Geduldig ist diese Platte und sie wird mit jedem Hören größer.

„War’s a cruel and clever thief…“

Wo ich in den letzten Tagen war? Na, gemeinsam mit dieser Band auf ihrer 20-Jahre-PFOK-Tour-in-England! Ich bin hingerissen von der großartigen Musik, die wir hören durften. Von der Band, die uns wie Freunde behandelt hat. Von den Menschen, die uns in diesen Tagen begegnet sind. Die Doctors auf ihrer 20-Jahre-Tour begleiten zu dürfen, war ohne Zweifel eine der schönsten Konzertreisen, die ich je antrat… Es folgen jede Menge Beweise in Bild und Ton:

Spin Doctors – Sweet Widow (live in Milton Keynes, England, UK)

Spin Doctors – So Bad (live in Leamington Spa, England, UK)

Spin Doctors – Live at O2 Acedemy, Liverpool, UK
Spin Doctors – Live at Jazz Cafe, London, UK
Spin Doctors – Live at The Assembly, Leamington Spa, UK

Gratis-MP3s: Chris Barron – Live At Radio Woodstock

Chris Barron war im Jahr 2009 zu Gast bei Radio Woodstock in Woodstock, NY und hat dort im Studio ein paar Lieder gesungen. In diesem Jahr nun spielt er beim Mountain Jam-Festival mit, das der Sender zusammen mit Gov’t Mule-Mastermind Warren Haynes ausrichtet. Im Vorfeld werden auf der Festivalseite die Künstler porträtiert, gestern war der Spin Doctors-Sänger dran. Wer (s)eine eMail-Adresse rausrückt, bekommt zwei Stücke von Chris‘ 2009er Studiosession geschenkt: „Broken Hearted Serenade“ und „Two Princes“ – genau hier.

Radio Woodstock logo taken from Mountain Jam website.

siebenSACHEN vom 31. Januar 2011: Heldenstadt.de, 2zueins!, Spin Doctors Archive, Chris Barron, Ben Folds

– Seit Ende Oktober gehöre ich zum Autorenteam von heldenstadt.de – hier veröffentlichen wir jeden Werktag gegen halb neun eine Leipzig-Morgenschau mit den wichtigsten Links, den kuriosesten Fundstücken und allem möglichen und unmöglichen Zeugs aus und über Leipzig, über das wir bei unseren Internetstreifzügen so stolpern.

– Endlich hatte ich mal wieder Zeit für ein Update des Spin Doctors Archive – neben der Diskographie hab ich alle aktuellen News aus 2010 und 2011 nachgetragen, auch sind sämtliche (mir bekannte) online legal erhältliche Liveshows der Band und diverse Nebenprojekte verlinkt.

More Than Meets The Ear – The Spin Doctors Archive ist jetzt außerdem auch bei diesem Facebook, von dem immer alle reden.

Neues von 2zueins!, Teil 1: Heiko und ich basteln derzeit an zehn neuen Songs, die wir in diesem Jahr nach und nach aufnehmen. Daraus soll dann ein weiteres Album werden. Wann das fertig wird, können wir natürlich noch nicht sagen.

Neues von 2zueins!, Teil 2: zum ersten Mal hören könnt Ihr einige der frischen Stücke bei unserem nächsten Konzert. Am Freitag, dem 18. März 2011 bitten wir zum Halali im Platzhirsch in der Leipziger Südvorstadt. Außerdem darf das werte Publikum sich auch Lieder wünschen, sofern Bedarf besteht.

– Mitte Januar war ich in Rom, um dort Jono Manson und Chris Barron live zu erleben – das wirklich hörenswerte Set von Chris Barron und die gemeinsamen Zugaben habe ich mitgeschnitten, die Aufnahme (mp3s) kann hier als .zip-Datei runtergeladen werden.

– …und schließlich: Vorfreude! Anfang März spielt Ben Folds live in Berlin:

siebenSONGS 32. Spinning Traveler Edition.

Morgen spielen meine beiden Lieblingsbands Spin Doctors und Blues Traveler ein gemeinsames Konzert in Orlando in Florida. Zum Beginn ihrer Karrieren waren gemeinsame, endlose Konzerte der beiden Bands gang und gäbe, fünf und mehr Stunden Livemusik ohne Unterbrechung waren da nicht selten. Bis heute sind die Musiker befreundet, hin und wieder begegnen sie sich und treten gemeinsam auf. Mal schauen, was da morgen so passiert; ich kann es kaum erwarten, die Mitschnitte zu hören. Um mir – und dem geneigten Leser – die Zeit bis dahin zu verkürzen, gibt’s heute siebenSONGS in Sachen Spin Doctors meets Blues Traveler and vice versa.

Blues Traveler feat. Eric Schenkman – Battle Of Someone (1996-11-23)

Wasabi – Jam (1994-02-27)

Blues Traveler feat. Chris Barron – Cleopatra’s Cat (2006-05-23)

John Popper Project feat. Chris Barron – Scattin‘ (jam) (2004-05-04)

Spinning Traveler (SD + BT) – Shinbone Alley > Jam (1992-04-23)

Spin Doctors feat. John Popper – Lady Kerosene (2008-05-27)

Chris Barron & The Time Bandits feat. John Popper – Stone’s Throw (2009-05-12)

Lust auf mehr?
Blues Traveler @ Live Music Archive
Spin Doctors @ Live Music Archive
Chris Barron @ Live Music Archive
Wasabi @ Live Music Archive
Spinning Traveler @ Live Music Archive
BluesTraveler.net
SpinDoctors-Archive.com

siebenSACHEN vom 13. August 2010: ifp, Flut in Pakistan, Ocean Colour Scene, Social Media, The Felice Brothers, Google, The Open Hearts Society

– Ich schwanke zwischen Entsetzen, Verwunderung und Enttäuschung bei der jüngsten Personalie im ifp, der Katholischen Journalistenschule in München (bei der ich 2002/2003 eine ganz hervorragende PR-Ausbildung absolvieren durfte).

Ocean Colour Scene werden 21 Jahre alt – und veröffentlichen aus diesem Anlass im Oktober eine schicke 4-CD-Box mit allen Hits und 21 unveröffentlichten Aufnahmen.

– Ja, klar, Atomregime. Ja, sicher, Taliban. Und trotzdem: Millionen von Menschen in Pakistan brauchen nach der Flutkatastrophe Hilfe. Und bei vielen deutschen Hilfswerken kann man sicher sein, dass unsere Unterstützung bei den Richtigen ankommt. Deshalb die Bitte: gebt was, z.B. an das Bündnis Entwicklung hilft oder die Aktion Deutschland hilft.

– Sehenswert: Die Social Media-Landkarte, handgemalt und witzig – bei flowtown.com.

– Zufällig beim Rumsurfen entdeckt: die famosen Felice Brothers haben unlängst eine neue CD rausgebracht, neun ziemlich wunderbare Songs. Die CD heißt „Mixtape“, und man kann sie nur online erstehen, bei iTunes etwa – oder im Band-Store.

– Der Friedhof der Google-Produkte – ein wenig polemisch, aber interessant: hier entlang.

– …und weil der letzte Spin Doctors Sunday viel zu lange her ist, mach ich den nächsten eben jetzt… Eric Schenkman hat ein neues Projekt, die Open Heart Society. Album soll noch in diesem Jahr erscheinen, hier die erste musikalische und visuelle Kostprobe: One Place.

Like This!

Chris Barron & The Time Bandits – Songs From The Summer Of Sangria (2010)

Chris Barron hat eine neue EP veröffentlicht, die man derzeit komplett im Stream anhören kann. Als Fan und ehrenamtlicher Bandarchivar kann, will und werde ich hier gar keine sachliche Rezension versuchen – sondern möchte dem geneigten Leser ans Herz legen, einfach mal selbst in diese fünf großartigen Lieder reinzuhören:

Neue Musik: Yeasayer, Robert Graham, Mighty Kate, Crooked Still, The Strange Boys, Midlake, Joy Kills Sorrow

Yeasayer – Odd Blood (2010)
War ihr Debütalbum noch ein ziemlich intensiver Worldmusic-Rock-Alternative-Trip, ist „Odd Blood“ jetzt wesentlich songorientierter, poplastiger geworden. Und das ist gut so. Statt sich zu kopieren, setzen die Herrschaften auf Veränderung. Zehn Songs, kein einziger Füller. Die Ersten unter Gleichen: „Ambling Alp“, „O.N.E.“ und „Madder Red“.

Robert Graham – Storm In A Teacup (2009)
Graham ist ein kanadischer Musiker, der sein Album im Eigenvertrieb veröffentlicht hat. Charmanter, unkomplizierter Pop mit zahlreichen hörbaren Einflüssen: Rock, Funk, Blues, Reggae. Produziert hat Chris Brown (der von Chris & Kate) und ich wäre nie auf diese schöne CD gestoßen, wenn nicht Eric Schenkman und Teddy Kumpel auf einem Track als Gäste dabeigewesen wären. Womit sich mal wieder zeigt: ein nerdiger Sammler zu sein, sorgt immer wieder für angenehme Überraschungen.

Mighty Kate – Mighty Kate (2010)
Das gilt ebenso für Mighty Kate. Die Sängerin Katy Pfaffl erfindet sich neu als „Mighty Kate“ und legt ein vor Optimismus, Kraft und Lebensfreude nur so strotzendes Debüt vor. Erhebende, glücklich machende Popmusik, die immer haarscharf am Kitsch vorbeischrammt – ich liebe es. Was das mit meinem Jäger- und Sammlertum zu tun hat? Auch hier hat ein Spin Doctor seine Hände im Spiel: Aaron Comess spielt alle Drums auf diesem liebenswerten, gelungenen Album.

Crooked Still – Shaken By A Low Sound (2006)
„Country“ steht da ganz nüchtern in der Genre-Spalte meiner Musikabspielsoftware. Ja, stimmt auch, natürlich. Aber eben mal wieder nicht dieser Garth Brooks-Lonesome-Cowboy-Quark, sondern etwas viel leichteres, intensiveres. „Alternative Country“ würde dem auch bloß nicht gerecht, weil da jeder gleich an Soul Asylum denkt. Nein, Crooked Still ist gerade so noch Country, aber irgendwie auch Folk. Und manchmal Bluegrass. Ach, egal…: eine wunderbare, warme Frauenstimme, vier Saiteninstrumente (darunter keine Gitarre, übrigens), eingängige Melodien. Ein Vergnügen halt.

The Strange Boys – Be Brave (2010)
Ich weiß nichts über diese Band, außer, dass ich in irgendeinem Spotify-Blog zufällig auf ihr Album gestoßen bin. Es war der Titelsong, der mich neugierig auf mehr gemacht hat. Diese Band klingt so dermaßen nach den Sechzigern, dass man kaum glauben kann, dass diese Platte eben erst erschienen ist. Räudiger, dreckiger Pop ist das, mit scheppernden Gitarren, schrägen Saxophonen, grandiosem Gesang – was für den Frühling.

Midlake – The Courage Of Others (2009)
Stimme ich ein in den Chor der Midlake-Preiser? Ja, ich stimme ein. „The Courage Of Others“ ist ein beachtliches Stück Musik: meistens warm und melancholisch, gelegentlich fast schon schüchtern, dann aber wieder im richtigen Moment laut und fordernd.

Joy Kills Sorrow – Darkness Sure Becomes This City (2010)
Und auch die letzte Veröffentlichung, über die ich heute schreiben möchte, ist eine eher sanfte Angelegenheit. Folk mit Banjos, Gitarren, Frauenstimmen und tollen lyrischen Momentaufnahmen. Durchweg schön anzuhören, wenn auch bisweilen etwas beliebig. Doch der Showdown ist dann wieder sensationell: „Darling I don’t understand what it is in you that makes such a bad man, the only thing I know is that you make me feel drunk“. Bam.

siebenSACHEN vom 16. März 2010

To sit still and think, without succumbing to an anxious reach for a machine, has become almost impossible: Fasten fürs Gehirn (bernetblog.ch)

Senden, kaum empfangen: bereits im Juli 2009 hat die Studie „Regierungskommunikation 2020“ untersucht, wie die Regierung online mit den Bürgern kommuniziert. Was hat sich seit dem Regierungswechsel getan? (politik-digital.de)

– Gleich nochmal Politik: Sascha Lobo sagt, was Politiker im Netz falsch machen – und warum er Guttenberg keine Ratschläge geben will (welt.de)

– Leider erst davon gehört, als sie schon vorbei war: die Free Music Week 2010. Was bleibt, ist eine Liste zu zahlreichen Creative-Commons-Künstlern. (via nicorola)

Warren Haynes pur: „Just before kicking off the Allman Brothers’ annual New York run, Warren Haynes dropped by the Rolling Stone offices to warm up with a couple tunes.“ (rollingstone.com)

2 blasts from the past: Jono Manson Band live (mit Bobby Sheehan & Chan Kinchla in der Band, dazu ein Gastauftritt von Chris Barron) im Live Music Archive. Außerdem aufgetaucht: eine 1996er Show von Eric Schenkman & The Chrysalids (mit René Lopez als Sänger) – bei eTree.org.

– Bobbie Gentry – Ode To Billie Joe: