siebenSACHEN vom 4. Januar 2012: Wulff, Guttenberg, Bild. Musiker auf Google+. Sinéad O’Connor. Paul Haggis vs. Scientology. Niels Frevert.

Wulff und Guttenberg: Sex, Lügen und Mailboxtapes (Malte Welding, malte-welding.com):

Das Einzige, was ein nur zu Repräsentationszwecken existierendes Staatsoberhaupt tun muss, ist, moralische Autorität zu besitzen: Das ist im Falle von Wulff eine lachhafte Vorstellung. […] Das Einzige, was die Presse braucht, um in einem Land, in dem Pressefreiheit herrscht, frei zu sein, ist, sich dieser Freiheit würdig zu erweisen: Way to go.

Der Wulff, die Medien und die Bigotterie (Don Dahlmann, dondahlmann.de)

Sinéad O’Connor – Take Off Your Shoes (Vorbote auf das im Februar erscheinende neue Album der Irin):


Weiterer Vorab-Track auf Soundcloud!

Another tacky divorce, another album full of promise – nothing compares to Sinéad (Hintergründe zu den aktuellen yellow press-Schlagzeilen um Sinéad O’Connor, Ed Vulliamy, guardian.co.uk)

There is a dichotomy in O’Connor’s appeal: that which compels also repels. And that dichotomy was nowhere more strident than during her initially lonely and heroic crusade against sexual abuse and its cover-up within the Catholic Church. By stroking Ireland’s rawest nerve too roughly, O’Connor was reviled, and revered for her bravery. After tearing a picture of Pope John Paul II on American TV, O’Connor was cheered and booed at Madison Square Garden.

The Musicians Guide to Google + (Ariel Hyatt erklärt, warum Musiker G+ nicht ignorieren sollten, musicthinktank.com)

„Mich hat einfach interessiert, wie ein Lied von Hermann van Veen ohne rollendes R klingt“ (Songschreiber Niels Frevert im Interview, clubkinder.de):

Meine Hoffnung ist, nicht mehr nebenbei arbeiten zu müssen und mein Ziel, unter meinem Namen mindestens die 10 voll zu machen – jetzt sind wir bei Album Nummer 4.

The Apostate. Paul Haggis vs. the Church of Scientology (Liest sich wie ein Thriller, ist aber wahr: wie ein Hollywood-Mann nach 34 Jahren von Scientology loskam, Lawrence Wright, newyorker.com):

„I really wish I had found a good therapist when I was twenty-one,” he said. In Scientology, he always felt a subtle pressure to impress his auditor and then write up a glowing success story. Now, he said, “I’m not fooling myself that I’m a better man than I am.“

siebenSACHEN vom 30. Dezember 2011

Schämt Euch! Eine Litanei zum Jahresende (Florian Felix Weyh, Deutschlandradio Kultur):

Schämt Euch für den Satz „Ich habe ein Recht darauf, dass es mir gut geht“, weil er einschließt, dass es anderen schlechter geht. Schämt Euch, die Kirche als kostenloses Serviceunternehmen anzusehen, das Ihr nicht bezahlen müsst. Schämt Euch, das Ende von „Wetten, dass … ?“ für wichtiger zu halten als das Ende unserer Ölreserven.

Soziale Kluft: Maria und Josef im Ghetto des Geldes (Was passiert, wenn man die wohlhabendsten Deutschen mit den teuersten Häusern um Hilfe bittet? Henning Sußebach, Die Zeit):

Wir waren nicht so naiv, zu glauben, dass uns irgendein Vorstandsvorsitzender sein Kingsize-Bett aufschüttelte. Wir wären ein scheinheiliges Paar, wenn wir uns ein einfaches Urteil anmaßen würden über die Tatsache, wieder und wieder abgewiesen worden zu sein. Aber über den Ton, in dem das meistens geschah? Und über dieses verbissene Schweigen?

Journalisten und Greenpeace & Co: Auf der Seite der Guten (Miriam Bunjes über das Verhältnis von Presse und NGOs, evangelisch.de):

„Wir wollen keinen unkritischen Journalismus“, sagt Volker Gassner von Greenpeace. „Ich bin immer unzufrieden, wenn einfach von uns abgeschrieben wird.“ Ein nachrecherchierter Beitrag über ein Greenpeace-Thema sei ein „Glaubwürdigkeits-Filter“ für die NGO, sagt Gassner. „Die Bevölkerung weiß dann, dass sie sich auf unsere Angaben verlassen kann.“

My Summer at an Indian Call Center (Andrew Marantz, motherjones.com):

„I remember quite well this guy who just called me up and said out of nowhere, ‚You fucking Paki,'“ Arnab told me during a break. „We don’t take those things personally; it’s part of the job. So I just said, very calmly, ‚Yes sir, if I am a Paki, then this Paki would be helping you fix your computer.‘ By the end of the call, he apologized and gave me a five-star feedback rating.“

The year in media errors and corrections (Craig Silverman, poynter.org)

Alben des Jahres 2011 (Lukas Heinser, coffeeandtv.de)

Wenn Schwäche zur Stärke wird. Gedanken zur Losung 2012 (Bischof Jochen Bohl, sonntag-sachsen.de):

Gar nicht selten kann man beobachten, wie Menschen, die sich stark wähnen, geradezu verzweifelt darum kämpfen, das Leben nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Darüber leugnen sie das menschliche Maß und meinen, sie kämen auch ohne Gott zurecht. […] Wer dagegen gelernt hat, die eigene Schwäche zu akzeptieren, weiß um seine Grenzen und hat verstanden, dass wir auf andere angewiesen sind.

In eigener Sache:
Kurz vor Jahresende hab ich mich entschlossen, meiner „siebenSACHEN“-Rubrik neues Leben einzuhauchen. Wenn ich lesens- und teilenswerte Artikel, Texte, Dinge usw. im Internet gefunden habe, veröffentliche ich die Links hier im Blog. Unregelmäßig, wenn’s halt grade passt. Rein tagesaktuelles Zeugs lasse ich hier weg – wer alle Sachen mitlesen will, auf die ich so Tag für Tag im Netz stoße, darf mir gerne bei Twitter und/oder Google+ folgen.

Mein 2011: Ein Fazit

2011. Trier. Frankfurt. Berlin. Chemnitz. Halle. Mannheim. Magdeburg. Ukraine: Lemberg. Gastfreundschaft. Armut. Rom: Big Mama. At The Stable. Petersdom. England: Rock’n’Roll. Spin Doctors. Manchester, Birmingham, London, Milton Keynes. Leamington Spa!! Israel und Palästina: Heiliges Land. Neue Perspektiven. Tiefe Eindrücke. Glück. Wut. Krebs, Du Arschloch. Werdau. Bad Berka. Familie. 25 Jahre. 50 Jahre. Neue Freunde. Alte Freunde. 2zueins: Platzhirsch. Halali. Mehr Gigs denn je. Lass los. Kindle. Deutscher Radiopreis. The Teacher’s Country. Heldenstadt. Memorandum, Dialog, Prozess. Mehr, als eigentlich in ein Jahr passt. Mehr, als mir bisweilen lieb war… — Schon okay, dass Du jetzt gehst, 2011. Aber gut, dass Du da warst.

Hier noch einmal meine Lieblings-Listen 2011 im Überblick:
Lieblingsalben 2011
Lieblingskonzerte 2011
Lieblingslieder 2011

Danke, werter Besucher, für’s Mitlesen, Dabeisein, Begleiten und Beobachten im Jahr 2011 – ich freue mich auf 2012 und viele neue Lieder, Bücher, Reisen, Eindrücke, Momente und Blogeinträge.

Ältere Jahresrückblicke:
2010 (Fazit, Alben, Konzerte, Lieder)
2009
2008
2006
2005
2004

Mein 2011: Lieblingslieder

10 Squealing Pigs – Admiral Fallow
…and I can’t help but think, as I pick my mouth off the floor: will you still know me in a year…

9 Pumped Up Kicks – Foster The People
…you better run, better run, outrun my gun…

8 From A Distance – Madgdalene Survivors Together
…from a distance you look like my friend even though we are at war. From a distance I can’t comprehend what all this war is for…

7 Hurt So Much – John Popper & The Duskray Troubadours
…when the thing you must let go is the one you’ll always love, it can hurt so much…

6 Dream – Lenny Kravitz
…you can’t steal from me what God gave me for free…

5 Shell Games – Bright Eyes
…we’ll be everything that we ever need, everyone on the count of three, everyone on the count of three, all together now…

4 Rivers And Roads – The Head And The Heart
…nothing is as it has been and I miss your face like hell. And I guess it’s just as well, but I miss your face like hell…

3 Küchensee – Niels Frevert
…Scherben bringen Glück und Glück bringt Scherben und ich geh‘ und hole Besen und Feudel…

2 Friend – The View
…and I can change but I can’t change yesterday…

1 Don’t Carry It All – The Decemberists
…so raise a glass to turnings of the season and watch it as it arcs towards the sun…

Meine zehn Lieblingslieder 2011 gibt’s hier als Spotify-Playlist.

Mein 2011: Lieblingskonzerte

The Avett Brothers, Berlin, 17. August 2011

10 – Ben Folds, Berlin, 3. März
Folds‘ Album mit Nick Hornby fand ich nur so mittelmäßig, das Konzert dazu dafür umso besser. Mit frischer Band und manisch wie immer rockte er das Berliner Publikum gründlich durch.

9 – Musikalischer Abend, Lviv (Lemberg), Ukraine, 18. Oktober
Skurril und schön zugleich. Im Rahmen einer kirchlichen Konferenz, zu der ich eingeladen wurde, bekamen wir – Gäste aus aller Welt – in einem Lemberger Museum klassische und traditionelle ukrainische Musik zu hören. Hatte vom Rahmen her was von einer Klischee-Kulturveranstaltung, wie sie im Kalten Krieg üblich gewesen sein muss. Die Qualität der Darbietungen wiederum war gigantisch.

8 – Death Cab For Cutie, Berlin, 27. Juni
Das Ticket für diese Show war ein Geburtstagsgeschenk. Zusammen mit dem lieben Schenker ging’s nach Berlin zu einem Konzert einer Band, von der ich nur eine Handvoll Songs kannte. Hat sich aber absolut gelohnt: schönes Konzert, toller Trip in die Hauptstadt. Nochmal Danke, Marcus!

7 – Baru, Werdau, 23. Dezember
Wenn alles so klappt, wie sich das im Baru-Umfeld alle wünschen, dann dürfte 2012 einiges zu hören und zu lesen sein von dieser Band aus Königswalde. Kurz vor Weihnachten durfte ich sie in unserer gemeinsamen Heimat supporten. Und danach das Konzert der vier Herren bestaunen: erstklassige Songs, souveräne Bühnenshow. Wenn Baru demnächst in Eurer Stadt spielen – geht unbedingt hin. Euch erwarten sympathische Menschen, die richtig gute Musik machen.

6 – The Head And The Heart, Berlin, 27. Juni
The Head And The Heart waren die Vorband zu Death Cab For Cutie (siehe Platz 8), verdienen aber unbedingt einen gesonderten Eintrag. Selten einen Support Act erlebt, der mich so gefesselt hat, obwohl ich noch nie irgendwas von ihm gehört hatte. Dabei ist die Musik von The Head And The Hard gar nicht mal so was besonderes (Folkpop, Countryeinschlag, siehe auch Decemberists, Avett Brothers). An diesem Abend jedoch hat sich mich so richtig „gekriegt“.

5 – Chris Barron & Jono Manson, Rom, 16. Januar
Die erste von vielen Reisen im Jahr 2011 führte mich nach Rom. In der Ewigen Stadt erstmals Jono Manson live zu erleben, ihn kennenzulernen und dann auch noch von meinem Lieblingssänger Chris Barron ein „At The Stable“ gewidmet und gesungen zu bekommen – unbezahlbare Momente voller Glück und Euphorie. Roma, ti amo!

4 – The Cat Empire, Berlin, 16. November
Schon wieder ein Cat Empire-Konzert in einer meiner Lieblingskonzerte-Listen. Und sie haben es einmal mehr geschafft, mich und meine Freunde in ihren Bann zu ziehen. Cat-Empire-Shows haben etwas Magisches: spannend von der ersten Note bis zum Schlussakkord. Harry war überragend wie immer, und dass ich mal „Miserere“ live zu hören bekomme, war nur noch das Tüpfelchen auf dem i.

3 – Spin Doctors, England, 15.-19. Mai
Mein Freund David aus Los Angeles und ich tourten eine Woche lang durch England, um die Spin Doctors auf ihrer „20 Jahre Pocket Full Of Kryptonite“-Reise zu erleben. London war der euphorische Auftakt, Manchester und Milton Keynes waren toll, das absolute Highlight aber war für uns der Gig in Leamington Spa. Nachdem wir am Vorabend der Band den Floh ins Ohr gesetzt hatten, doch mal wieder ihren uralten Bluessong „So Bad“ zu spielen, erfragte Sänger Chris Barron wenig später via Facebook bei uns die Lyrics. Schon zum Soundcheck war ich im siebenten Himmel, weil sie tatsächlich „So Bad“ probten. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich noch nicht wissen, dass wir den Song an diesem Abend tatsächlich in den Zugaben zu hören bekommen würden. Aber bevor ich nun einmal mehr ins Schwärmen gerate, darüber, wie unfassbar freundlich diese Band ist, wie großartig ihre Musik und wie unkompliziert wir als „Spin Doctors Nerds“ dazugehören durften, mache ich besser schnell weiter mit Platz…

2 – Niels Frevert, Leipzig, 10. Dezember
Tatsächlich eine Premiere für mich: zum ersten Mal Niels mit Band erlebt. Dass das gut werden könnte, ahnte ich aufgrund diverser Bootlegs. Es wurde viel besser als „gut“. Niels hat sich da eine klasse Band zusammengebaut, die Setlist ließ fast keine Wünsche offen und hinterher konnten wir noch kurz mit dem Künstler plauschen. Ein Konzert mit Langzeitwirkung – Freverts Performance klingt noch immer in mir nach.

1 – The Avett Brothers, Berlin, 17. August
Mir fallen keine Worte ein, um zu beschreiben, wie gut mir dieses Konzert getan hat. In einer recht turbulenten Phase meines Jahres 2011 war das Konzert der Gebrüder Avett Balsam für Herz und Seele. Und das empfand offenbar nicht nur ich so: selten habe ich bei einem Konzert so viele „gestandene Kerle“ mit feuchten Augen um mich herum gesehen. Was für eine unglaublich gute Liveband, was für tolle Songs.

Mein 2011: Lieblingsalben

10 Ben Harper – Give Till It’s Gone
So richtig war mir nicht klar, wo die Reise hingehen sollte. Harpers 2011er Platte wartet weder mit dem gefälligen Acoustic-Soul der späten Innocent-Criminals-Werke auf, noch mit der eindringlichen Ruppigkeit der Relentless-7-Veröffentlichungen. Ben Harper wirkt düsterer als in den letzten Jahren, er fleht „Don’t Give Up On Me Now“ und singt sich Mut an: „I Will Not Be Broken“. Das alles fasziniert, vereinnahmt – und hat mich durch’s ganze Jahr begleitet.

9 Wilco – The Whole Love
Wilco! Nach all den Jahren kriegen sie mich doch. Eine von diesen Bands, für die ich mich wahlweise immer zu jung, zu alt, zu europäisch oder zu sonstwas gefühlt habe. Aber dann kam „The Whole Love“ raus und es hat Klick gemacht. Ein Album, das von experimentellem Lärm bis zur perfekten Songperle so ziemlich alles liefert.

8 Open Hearts Society – Love In Time
Dass Eric Schenkman mal in einer Band mitspielt, die ihre Musik als „Rural Folk Boogie“ bezeichnet, hätte ich mir auch nicht träumen lassen. Der Spin Doctors-Gitarrist hat sich’s in seiner Wahlheimat Kanada gemütlich gemacht und mit ein paar Kumpels eine durch und durch entspannte Platte aufgenommen. In den wenigen lauten Momenten an Neil Young gemahnend und in den ruhigeren Phasen an die Decemberists, ist „Love In Time“ eine neun Songs lange (kurze) Wundertüte, in die ich 2011 sehr häufig und gerne reingegriffen habe.

7 Warren Haynes – Man In Motion
Gov’t Mule-Vorarbeiter lädt sich hochkarätige Freunde ins Studio (u.a. Ivan Neville) und huldigt dem Soul. Das Ergebnis klingt dann auch genau so: eine sanftere, souligere Version des Haynesschen Sounds, sensationelle Gitarrensoli und Wahnsinnsstimme inklusive. Keine Revolution, aber gerade deswegen in meinem 2011 mehr als willkommen.

6 Bright Eyes – The People’s Key
Der nächste große Wurf von Conor Oberst. Öffne eine beliebige 2011er Jahresbestenliste eines beliebigen Musikblogs oder -magazins, und Du wirst „The People’s Key“ darin finden. Zu Recht.

5 Bon Iver – Bon Iver
Der nächste große Wurf von Justin Vernon. Öffne eine beliebige 2011er Jahresbestenliste eines beliebigen Musikblogs oder -magazins, und Du wirst „Bon Iver“ darin finden. Zu Recht.

4 John Popper & The Duskray Troubadours
Zum dritten Mal macht sich Popper ohne seine Blues-Traveler-Kameraden auf Reisen. Diesmal übt er sich in Americana und Roots Rock. Gemeinsam mit Freund und Musik-Genius Jono Manson ist John Popper dabei ein zeitloses Album mit großartigen Songs gelungen. „Champipple“, „Something Sweet“ oder „Love Has Made It So“ heißen diese Perlen, die in diesem Jahr eine viel größere mediale Aufmerksamkeit verdient gehabt hätten.

3 The Felice Brothers – Celebration Florida
Anstrengend, schräg, unstet, aufreibend. Alles Attribute, die ich „Celebration, Florida“ durchaus zuschreiben würde. Doch genau diese Attribute machen diese Platte der Felice Brothers so interessant. Der Dylaneske Folksound der Brüder wird diesmal ergänzt durch Synthesizer, Noiseeffekte, Loops und E-Gitarren. Fertig ist eine wunderbare musikalische Zumutung, an der ich mich in diesem Jahr nicht satt hören konnte.

2 Niels Frevert – Zettel auf dem Boden
Beim ersten Hören: Überforderung, ganz leichte Enttäuschung gar. Beim zweiten Hören: Heimischwerden, Fallenlassen, Aufgefangenwerden. Bei jedem weiteren Hören: Begeisterung, Gänsehaut, Bewunderung. Und jetzt? Die Gewissheit, dass von dieser CD auch noch in 20 Jahren schwärmen werde.

1 The View – Bread And Circuses
Mit der Wahl meines Albums des Jahres stehe ich, verglichen mit anderen Jahresbestenlisten, sicher ziemlich einsam da. Aber nicht, weil ich was besonderes sein will, ist dieses Album auf dem ersten Platz gelandet. Sondern, weil das dritte Album der Schotten einfach zum Soundtrack für mein 2011 geworden ist. In traurigen Momenten wie in Augenblicken des Glücks, auf Reisen und daheim – irgendeiner dieser cleveren, beseelten Rocksongs von „Bread And Circuses“ war immer mit dabei. Außerdem muss ja dringend mal wieder einer schreiben, dass es nur wenige Sänger vom Schlage eines Kyle Falconer unter dieser Sonne gibt.

No vember no cry…

Nicht jedem sagt diese Zeit des Jahres sonderlich zu. Manche hassen ihn gar, den „grauen November“. Alles Vorurteile, die es über Bord zu werfen gilt! Herzt ihn, liebt ihn, gebt im eine Chance, dem Matschwettermonat. 😉 Wie man das am besten macht, erklären Heiko und ich in diesem kleinen Video – sagt nicht mehr No zu November…:


Wenn wir schon bei 2zueins! sind: unsere neue Homepage ist endlich online, mit allen Konzertberichten seit Bandgründung 2005, mit Reviews, Videos, Gratis-MP3s und vielem mehr. Einfach mal vorbeischauen und durchklicken, bitte.

siebenSACHEN vom 13. Oktober 2011: PolitX, Bronze für 2zueins!, The Teacher’s Country, 90elf, Kindle, Lwiw u.a.

– Politik ist für Teenager ja so ziemlich das Langweiligste überhaupt. Das neue Projekt „PolitX – misch mit!“ in Magdeburg will etwa 60 Kids jetzt vom Gegenteil überzeugen. Gemeinsam mit echten Politikern in echten Parteien erleben sie, wie Politik konkret funktioniert – am Beispiel der Neuauflage des Glücksspiel-Staatsvertrages. Die Jugendlichen diskutieren mit Landtagsabgeordneten, sind bei Sitzungen dabei und erfahren (hoffentlich), wie politische Meinungs- und Willensbildung ganz praktisch läuft. Das ganze ist eine Aktion des Bistums Magdeburg und des Katholischen Büros und ich durfte die Auftaktveranstaltung im Roncalli-Haus moderieren. War sehr spannend, und die Magdeburger Volksstimme berichtete.

– Meiner Band 2zueins! geht’s derzeit blendend – wir sind nach wie vor im Studio, um in aller Ruhe an den zehn neuen Songs unserer dritten CD zu arbeiten. Heute Abend haben wir zum Beispiel die Drums für den Song „Schlechter Empfang“ gebastelt. Das dauert schon noch eine Weile, bis das Album fertig ist. Aber wir sind guter Dinge und verwenden jede freie Minute dafür!

– Sehr gefreut haben wir uns über den inzwischen dritten Filmpreis, den unser Video zum Song „Vulkan“ abgesahnt hat. Beim Internationalen FISAIC-Amateurfilmfestival in Belgien haben wir im Sommer eine Bronzemedaille abgestaubt. Das freut uns natürlich enorm. Und falls einer meiner Leser das Video noch nicht kennt: siehe oben!

– Da bleib ich doch gleich mal beim Thema Film, schwenke aber mal ins Profi-Fach. Mein Freund Benjamin Leers bereitet sich gerade darauf vor, im Dezember den Kilimanjaro zu besteigen. Aber nicht einfach aus Spaß an der Freude, sondern, weil daraus ein Film über Tansania werden soll. Gemeinsam mit dem Sohn des ersten Präsidenten des unabhängigen Tansanias will Benjamin den Berg besteigen. The Teacher’s Country soll der Dokumentarfilm darüber heißen, Benjamin und sein Kollege Maurice bitten um Spenden für dieses tolle Projekt. Da ich den Film unbedingt sehen will, unterstütze ich Benjamin und Maurice nach Kräften – neulich spielten wir mit 2zueins! bei einer Fundraisingshow für The Teacher’s Country, und auf heldenstadt.de habe ich auch das eine oder andere Mal darüber berichtet.

– Seit 2008 arbeite ich auch als Texter für 90elf, Deutschlands erstes Fußballradio. Der Sender hat Anfang September den Deutschen Radiopreis gewonnen und wurde somit offiziell als beste Radio-Innovation des Jahres geehrt.

– Auch ein paar neue lustige Gadgets hab ich mir in letzter Zeit zugelegt. Den Kindle (der inzwischen Kindle Keyboard heißt) möchte ich auf keinen Fall mehr missen; das Android 3.2 Tablet rangiert eher in der Kategorie nice-to-have: es macht zweifellos Spaß, ist wirklich praktisch – seltsamerweise ist mir der technisch deutlich weniger versierte Kindle aber trotzdem etwas sympathischer.

– Meine Reisen im Winter und Frühjahr (Italien, Israel und Palästina und England) klingen nach wie vor in mir nach und haben mich sehr beeindruckt. In ein paar Tagen kommen neue Reise-Eindrücke hinzu – es geht für mich in die Ukraine. Auf einer Journalistenreise treffe ich christliche Laien und Würdenträger in der Region Lwiw (Lemberg). Berichte und Bilder folgen – so Gott will – in Bälde.

Don’t Fear The Reaper

Viel los zur Zeit. Und die meiste Blogging-Energie geht zur Zeit für heldenstadt drauf – sehr, sehr gerne, übrigens. Daher fehlte allerdings hier z.B. die alljährliche Würdigung von LeRoi Moore und Bobby Sheehan anläßlich ihrer Todestage im August. Auch sonst gibt’s einiges zu berichten, was ich sicher in den nächsten Tagen oder Wochen auch tun werde. Bis dahin: Musik. Die Dave Matthews Band bot am letzten Wochenende eine tolle Version des Blue Oyster Cult-Songs „Don’t Fear the Reaper“ dar, die ich Euch nicht vorenthalten möchte. Womit wir dann doch ein Tribute für LeRoi hätten, irgendwie.


Video: Don’t Fear The Reaper – 9/3/11 – Synced Audio/Complete – Preliminary Version bei Youtube