Mein 2025: Lieblingskonzerte

Viele schöne Konzerte, die ich in diesem Jahr erleben durfte: Zum Beispiel das Duo Stiehler/Lucaciu in der Leipziger Propstei und Lenny Kravitz in der Berliner Uber Arena, The Ocelots und playaplaya! (beide im Neuen Schauspiel in Leipzig) und Die Höchste Eisenbahn in Jena. Auch „klassische“ Musikmomente gab es reichlich, etwa beim Chor der Frauenkirche und der Chursächsischen Philharmonie Bad Elster in der Frauenkirche Dresden, dem Collegium Musicia Werdau und Cantico Chemnitz in St. Bonifatius in Werdau oder das Ensemble Lachrymae in der Leipziger Propstei – Musik aus ganz unterschiedlichen Zeiten und Kontexten; ich freue mich über diese wilde Mischung.

Müsste ich zwei besonders intensive Konzertmomente herausgreifen, fiele meine Wahl auf die Robert Cray Band im Leipziger Anker im Frühjahr und den Rolling Stone Beach am Weißenhäuser Strand an der Ostsee im November. Nachdem mich Crays Musik mein Leben lang begleitet hat, konnte ich den Bluesgitarristen endlich auch mal live erleben. Das lange Warten hat sich sowas von gelohnt – Crays Können, seine Bühnenpräsenz und sein Witz haben mich umgehauen. Das Indoorfestival des Rolling Stone stand schon länger auf unserer Bucketlist und hielt jede Menge musikalische Entdeckungen (Roo Panes, Amos The Kid, Bilk, MRCY, Old Mervs, Jade Bird …) und eine rundum gute Zeit mit Freunden bereit.

Was mein eigenes Musikmachen betrifft, war es 2025 aus verschiedenen Gründen etwas ruhiger. Umso schöner, dass 2zueins! im November in voller Bandstärke zwei Sets im Rahmen einer Familienmesse in Borna spielen konnten. Ja, das macht immer noch Spaß – und im nächsten Jahr geht’s weiter.

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Mein 2024: Lieblingskonzerte

The Cat Empire, Stuttgart

Wie singt Niels Frevert doch gleich? Wenn die Sache dir zu nahe geht / Und dein Herz in Schutt und Asche liegt / Ist da immer noch die Musik: Wie gut, dass ich mich darauf auch in diesem recht anstrengenden Jahr verlassen konnte und einige tolle Konzerte erleben durfte.

Mit der Dave Matthews Band habe ich in Köln in meinen Geburtstag reingefeiert und sie am Tag darauf gleich nochmal in Hannover genossen (und wenig später erneut in Berlin). Bei den Jazz Open in Stuttgart haben uns erst Lawrence und dann The Cat Empire umgehauen – letztere habe ich zum ersten Mal in neuer Besetzung gesehen.

Auch zuhause in Leipzig gab’s wunderbare Abende, etwa bei Dota an der Geyserhaus-Parkbühne, Hannes Wittmer im Naumanns oder Stoppok mit Band im Anker. Der bestmögliche Abschluss dieses Livemusikjahres? Niels Frevert im Columbia Theater in Berlin. Und wenn sie merkt: Du gehst zu nah am Abgrund / Und wenn sie sieht: Du stehst zu dicht an den Klippen / Begleitet sie Dich mit einem Lied / Auf deinen Lippen …

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Jauchzet! Frohlocket!

Daniel Heinze über Weihnachten als Zeit der Musik

Ist etwas wirklich wichtig und bedeutend, dann gibt es mit Sicherheit Lieder darüber. Das beste Beispiel ist die Liebe – wie schön ist es, geliebt zu sein und andere zu lieben. Deshalb singen Menschen auch so viel davon. Nicht zu vergessen all die Songs über Liebeskummer und Beziehungsstress! Es gibt Lieder über das Feiern, Balladen über den Sinn des Lebens, ironische Songs, die die Welt beschreiben oder auch unbeschwerte, alberne Gassenhauer, weil Spaß zu haben eben auch zum Leben gehört. 

Ist etwas wirklich wichtig und bedeutend, dann gibt es Lieder darüber – das gilt ganz besonders für die Advents- und Weihnachtszeit. Von “Last Christmas” im Radio bis zu Bachs Weihnachtsoratorium in den Kirchen, von „In der Weihnachtsbäckerei“ bis „Stille Nacht“: Weihnachten ist die meistbesungene Zeit des Jahres. 

Weil sie uns so am Herzen liegt. Eine Zeit, in der wir Kerzen gegen die Dunkelheit anzünden und uns mit Geschenken und gutem Essen versichern, wie gern wir uns haben. Für Christinnen und Christen ist der Kern dieser Zeit die Geburt von Jesus. Gott wird Mensch, lautet die frohe Weihnachtsbotschaft.Das fällt definitiv in die Kategorie “wichtig und bedeutend” und es ist wunderbar, dass wir so viele Lieder, Choräle, Oratorien und Superhits rund um das Fest von Jesu Geburt kennen und sie immer wieder singen. Jauchzet! Frohlocket! Eine Weihnachtszeit voller Musik wünsche ich Ihnen und mir.

Hinweis:
Diesen Text habe ich für die Leipziger Volkszeitung geschrieben, in der er am 13. Dezember 2024 in der Kolumne “Der Gedanke zum Wochenende” erschienen ist.

Achtung, Insta-Traumpaar!

Daniel Heinze fragt sich, wie authentisch wir auf Instagram und Facebook sind

Liebe vor Leuten hat nix zu bedeuten. An den Spruch musste ich bei dieser paradox klingenden Meldung denken: Ein US-Psychologe hat beobachtet, dass glückliche Paare kaum Beziehungsfotos in soziale Netzwerke stellen. Dieses eine Pärchen allerdings, das immer und immer wieder Bilder von Wochenendtrips und Barbesuchen postet und ständig verliebt lächelt – gut möglich, dass es bei dem in Wahrheit gerade kriselt. Die These des Psychologen: Paare mit Beziehungsstress veröffentlichen sowas häufig, um sich selbst zu beruhigen. 

Wer Dinge aus dem Privatleben postet, präsentiert damit meistens ein „Best Of“; Ängste und Sorgen sind seltener Thema. Nun muss ich nicht hinter jedem Instagram-Pärchenbild gleich eine handfeste Beziehungskrise vermuten. Doch bei Leuten, die permanent ihr nices Couple-Life zur Schau stellen, frage ich mich schon: Wenn bei Euch alles so toll ist, warum ist es Euch dann so wichtig, dass das auch ja alle sehen?  

Ich teile auch gern mal Momente aus meinem Leben in sozialen Netzwerken. Ganz intensive, private Glücksmomente behalte ich lieber für mich. Social Media macht mir immer dann Freude, wenn es kein Wettrennen ist: Wer hat den hottesten Body? Wer führt führt die romantischste Bilderbuchbeziehung? Sondern wenn ich echten Menschen begegne, und erahnen kann, was sie wirklich denken, glauben oder lieben.

Hinweis:
Diesen Text habe ich für die Leipziger Volkszeitung geschrieben, in der er am 25. Oktober 2024 in der Kolumne “Der Gedanke zum Wochenende” erschienen ist.

Gegen Wände rennen?

Daniel Heinze über Perspektivwechsel und lohnende Umwege

Eine Karikatur, die ich neulich in einer Zeitschrift gesehen habe: ein Typ steht vor einer Wand. So dicht dran, dass seine Hände und sein Kopf die Wand berühren. In seinem Blickfeld sieht dieser Mensch also nichts als bröckelnden Putz und Ziegelsteine. Da ist kein Durchkommen. Schluss, Aus, Ende. 

Als Betrachter der Szene sehe ich, was der Kerl gerade nicht sehen kann: Würde er nur drei, vier Schritte von der Wand zurücktreten, würde er bemerken, dass die ach so große Barriere nur wenige Meter breit ist! Ein paar Schritte nach links oder rechts und er könnte problemlos an dem Hindernis vorbeigehen. Freie Sicht, freie Bahn – das Problem wäre gelöst. 

Mir passiert das immer wieder. Und vermutlich bin ich damit nicht allein. Ich bin viel zu nah dran an einer Sache, einem Problem. Ich renne gegen Wände, halte etwas für alternativlos, sehe keinen Ausweg. Ja, dann bin ich der Typ aus der Karikatur und berühre mit der Nasenspitze schon die Steinmauer. Ich will mir zurufen: Geh ein paar Schritte zurück! Dann schau nochmal genau hin! 

Denn mitunter offenbart sich schon durch einen kleinen Perspektivwechsel ein neuer Weg, den ich vorher gar nicht mehr sehen konnte. Ein paar zusätzliche Schritte sind dann vielleicht nötig. Aber die wären es wert, um das eben noch für unüberwindbar gehaltene Hindernis zu umgehen und eben nicht gegen Wände zu rennen.

Hinweis:
Diesen Text habe ich für die Leipziger Volkszeitung geschrieben, in der er am 6. September 2024 in der Kolumne “Der Gedanke zum Wochenende” erschienen ist.

Frieden ist richtig Arbeit

Daniel Heinze über die uralte Sehnsucht nach einer friedlichen Welt

“Zukunft hat der Mensch des Friedens” – mit diesem Satz aus einem Psalm in der Bibel ist der 103. Deutsche Katholikentag überschrieben, der noch bis Sonntag in Erfurt läuft. Ein Satz, den ich gerade ständig in die Welt hinaus rufen möchte: wenn ich Nachrichten schaue, Zeitung lese oder mir im Internet von Krieg, Unfrieden und Ungerechtigkeit berichtet wird. Mensch, Leute, Zukunft hat der Mensch des Friedens!

Ein Jahrtausende alter Satz. Schon damals war das wohl auch vor allem eine Sehnsucht; eine Hoffnung, der man sich einander vergewissert, um sie vor lauter Konflikten, Sorgen, Problemen des Lebens nicht zu vergessen. 

Die Sache ist nur … Frieden ist nichts, was ich nur von anderen erwarten oder einfordern kann: von der Welt, oder von “denen da oben”. Frieden ist immer auch eine Haltung, eine Grundeinstellung für mich selbst. Und ein “Mensch des Friedens” zu werden, ist richtig Arbeit. Es bedeutet, eben nicht der zänkische Kollege zu sein, der gerne mal über die anderen lästert. Nicht der Typ, der ständig mit den Nachbarn streitet und der immer nur auf sein Recht pocht. 

Es geht darum, Rücksicht zu nehmen. Auch das Wohlergehen der anderen im Blick zu haben. Zu akzeptieren, dass sich auch mal was verändern muss. Zu verstehen, dass sich eine gute Zukunft nur zusammen gestalten lässt. Ja, Frieden ist anstrengend, konkret, handfest. Aber nur so wird aus dieser Sehnsucht Wirklichkeit.

Hinweis:
Diesen Text habe ich für die Leipziger Volkszeitung geschrieben, in der er am 31. Mai2024 in der Kolumne “Der Gedanke zum Wochenende” erschienen ist.

Jeder kann zum Heiler werden

Daniel Heinze über eine Idee von Jesus, die nichts mit Quacksalberei zu tun hat

Christinnen und Christen können andere Menschen heilen! So lautet eine Vorhersage von Jesus. In der Bibel steht, dass der auferstandene Jesus seinen Freunden auftrug: “Geht hinaus in die Welt, und verkündet die Frohe Botschaft allen Geschöpfen!” Die, die zum Glauben finden, werde man an ihren Handlungen erkennen: “Die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.”

Heil als Aufgabe für alle Gläubigen? Wie soll das gehen, wo ich doch von Medizin gar keine Ahnung habe? Unseriöse Quacksalber und Scharlatane gibt’s schon viel zu viele auf dieser Welt! Jetzt auch noch Christen, die sich als “Heiler” ausgeben? 

Ich glaube, Jesus hatte keine medizinischen Wunder im Sinn. Für ihn war das eine logische Konsequenz: Wer den Glauben annimmt und es damit wirklich ernst meint, strebt nach einer Lebenshaltung, die auch anderen gut tut. So eine Art liebevolle Grundeinstellung der Welt und den Menschen gegenüber. 

Denn alle haben Fähigkeiten, die für andere heilend sein können: das geduldige Zuhören, wenn nachts ein Freund anruft, dem es dreckig geht. Das In-den-Arm-nehmen, wenn jemand trauert. Die helfende Hand, wenn ich mit einer Aufgabe überfordert bin. Oder die Gabe, andere anzunehmen, so, wie sie sind. 

Ja, die Zuwendung zu meinen Mitmenschen hilft. Sie spendet Trost und Nähe. Eine schöne Vision von Jesus für uns Menschen: Alle können und sollen zu Heilenden werden – und damit zum Segen für andere!

Hinweis:
Diesen Text habe ich für die Leipziger Volkszeitung geschrieben, in der er am 12. April 2024 in der Kolumne “Der Gedanke zum Wochenende” erschienen ist.

Zeit für Gewinner!

Daniel Heinze empfiehlt einen lebensfrohen Blick auf die Fastenzeit bis Ostern

Kein Fleisch, nix Süßes, weniger Alkohol, keine Netflix-Serienmarathons oder sieben Wochen ohne Partys – Vorsätze für die Fastenzeit seit Aschermittwoch haben häufig mit Verzicht zu tun. Klar, sind die sieben Wochen bis zum Osterfest für Christinnen und Christen doch als Zeit des Innehaltens und Nachdenkens gedacht. 

Da ist Auf-etwas-verzichten ein guter Weg, um im eigenen Leben Platz zu schaffen für Wichtigeres. Alles gut und schön also – nur leider auch echt freudlos und, mit Verlaub, ganz schön unsexy. Manche hören die Worte “Fastenzeit” und “Verzicht” und sehen sofort schlecht gelaunte Menschen vor ihrem inneren Auge. Latent gereizte Miesepeter und -petras, die allen mit ihrem Fasten-Verzichts-Frust die Lust am Leben rauben.

Hier ist besseres Fastenzeit-Marketing gefragt. Nicht das, worauf ich verzichte, ist das Entscheidende. Sondern das, was ich dadurch gewinne! Das sind vor allem mehr Zeit und Raum im Alltag für Fragen, die mich beschäftigen. Für meine Beziehung mit Gott. Für Themen und Menschen, die mir am Herzen liegen. Einen noch klareren Kopf und Platz für neue Gedanken. 

Die Fastenzeit kann also echten Mehrwert für mein Leben schaffen. So gesehen erledigt sich auch das Schlechte-Laune-Klischee; schließlich ist das ein Grund zur Freude! Von wegen Verzicht. Wer fastet, verliert nichts. Aber kann eine Menge gewinnen.

Hinweis:
Diesen Text habe ich für die Leipziger Volkszeitung geschrieben, in der er am 16. Februar 2024 in der Kolumne “Der Gedanke zum Wochenende” erschienen ist.

Mieses 2023?

Oft konnte man in den letzten Tagen lesen oder hören: „Gut, dass dieses miese Jahr 2023 jetzt zu Ende ist!“ Viele sind genervt und erschöpft von den unzähligen Problemen, Kriegen und Debatten, die 2023 die Nachrichten und die Gespräche auf Familienfeiern oder beim Feierabendbierchen bestimmt haben. Dass sie sich einen Schlussstrich unter all die Dauerkrisen wünschen, kann ich gut nachvollziehen.

Nur ist es leider recht unwahrscheinlich, dass sich all die komplexen Themen mit dem Jahreswechsel erledigen werden – bloß, weil sich die Jahreszahl ändert, wird nicht magisch Frieden auf Erden, ist die Klimakrise nicht abgehakt oder sind die Haushaltssorgen der Bundesregierung kein Schnee von gestern. Die anstrengenden Nachrichten werden weitergehen. Da scheint es mir sinnvoller, mal zu überlegen, ob ich als einzelner ja vielleicht in meinem Alltag etwas ganz Konkretes anpacken könnte, das die Welt ein wenig besser macht.

Außerdem: kein Jahr ist immer nur von vorn bis hinten mies. Auch 2023 haben sich Menschen verliebt. Geheiratet. Eine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Kinder bekommen. Laufen gelernt. Anderen geholfen. Geld gespendet. Sich ehrenamtlich engagiert. Nein, dadurch lösen sich die großen Krisen nicht in Luft auf. Und doch haben auch diese vermeintlich kleinen, guten Dinge 2023 mitgeprägt. Sie geben mir Kraft und Hoffnung für das neue Jahr. Denn das wird gewiss auch wieder herausfordernd. Los, packen wir’s an!

Hinweis:
Diesen Text habe ich für die Leipziger Volkszeitung geschrieben, in der er am 29. Dezember 2023 in der Kolumne “Der Gedanke zum Wochenende” erschienen ist. Außerdem ist er als „Impuls der Woche“ auf Kirche-Leipzig.de abrufbar.

Mein 2023: Lieblingskonzerte

Lawrence, Hamburg

Ein gutes Konzertjahr geht zu Ende, von dem mir viel in Erinnerung bleiben wird. Der 2zueins!-Band-Betriebsausflug zu Danny Dziuk ins Neue Schauspiel Leipzig etwa. Und Lawrence in Hamburg – Stimm- und Performancewunder Gracie, Bruder Clyde und die sechs weiteren Bandmates sorgten für die kurzweiligste Show des Jahres.

Ben Harper im Regen in Weimar – und zum Schluss ein Regenbogen bei Amen Omen. Marc Broussards beseelter Auftritt im Colos-Saal in Aschaffenburg! Und Niels Frevert, wie er am Ende eines famosen Konzerts zufrieden von der Bühne der Moritzbastei lächelte.

Schließlich haben Selig auf großer 30-Jahre-Tour in Berlin Halt gemacht und wir waren high, high, high wie in den Neunzigern. Kurz darauf ist dann ein kleiner Traum für mich wahr geworden: im November waren Goose erstmals auf Europatour und ich war in Paris und Köln dabei – es wurden die intensivsten Livemusikmomente 2023.

Siehe auch:
Lieblingskonzerte 2022, 2021, 2020, 2019, 2018, 2017, 2016, 2015, 2014, 2013, 2012201120102009.